Mit Bus und Bahn zur Skitour: Buch gibt Tipps, wie man umweltbewusst in die Berge kommt

Ein neues Buch vom Bergverlag Rother gibt Tipps, wie man mit Bus und Bahn umweltbewusst in die Berge kommt. Denn das hat etliche Vorteile.
Landkreis – Auf den jüngsten Neuschnee in den Bergen haben die Skitourenfreunde hierzulande lange gewartet. Bei den Sektionen und Ortsgruppen des Alpenvereins in Unterschleißheim, Garching, Haar, Taufkirchen und Oberhaching wächst die Vorfreude darauf, mit Steigfellen und Muskelkraft liftfrei einen Gipfel zu erklimmen und danach eine Tiefschneeabfahrt zu genießen; ebenso motiviert sind die vielen, nicht im DAV organisierten Einzelgänger. Passend dazu hat der Bergverlag Rother aus Oberhaching einen neuen Skitourenführer herausgebracht: „Natürlich mit Öffis!“ Hinter dem Titel steckt tiefsinnig die Intention, die Natur als solche zu genießen und schon bei der Anreise zur Skitour aufs Auto zu verzichten.
Von der Haustür weg zur nächsten Station des ÖPNV und mit diesem bis zum Ausgangspunkt: Das sind seit Jahren Marken und Botschaft von Michael Vitzthum (51), der unter dem Hashtag #bergsportisnomotorsport für die Nutzung von Bahnen und Bussen wirbt. Zusammen mit den Autoren Angelika Feiner (50) sowie Barbara (41) und Sven (45) Schmid, alle aus München stellt Michael Vitzthum in dem neuen Buch jetzt 35 Skitouren vor, die sich mit dem ÖPNV perfekt aus dem Raum München aus absolvieren lassen – und die sogar einen Mehrwert gegenüber der Autonutzung bieten: oftmals nämlich unterschiedliche Start- und Endpunkte. Safari-Charakter also auf Skitour.
„Jede Tour ist eine Reise, die an der Haustür beginnt“
Ziel des Buchs ist es, Skitourengeher zu einer klimaschonenden, sanften Art des Unterwegsseins zu inspirieren. Das erfordert etwas mehr Planungsaufwand, als daheim vom Morgenkaffee in der Küche ins Auto zu steigen: „Jede Tour ist eine Reise, die an der Haustür beginnt“, sagt Michael Vitzthum. Wechselschuhe, Wechselshirt? Nein, man verlässt sein Zuhause so, wie man später am Startpunkt steht. Der Rucksack will also wohldurchdacht gepackt sein, alles muss drin sein, nicht darf fehlen – das Erfolgsgeheimnis liegt in guter Vorbereitung.
Zwar mag die Anreise mit Zug und Bus bisweilen länger dauern als mit dem Auto. Aber: kein Stau, keine Parkplatzsuche, stattdessen Frühstück im Abteil und eine Heimfahrhoibe auf dem Rückweg – der stressfreie Entspannungsfaktor macht den Unterschied aus.
35 detaillierte Skitouren
Aber auch die Skitouren an sich sind anders als die „Pkw-Klassiker“. Ob im Allgäu, in Garmisch, am Tegernsee, im Chiemgau oder im Berchtesgadener Land: „In der Freiheit, nicht mehr zum Parkplatz zurückkehren zu müssen, liegt der unschlagbare Vorteil unserer Öffi-Touren“, sagt Michael Vitzthum. Von Lenggries nach Kreuth oder von Geitau zum Spitzingsee – in diesen – sonst logistisch komplizierten – Durchquerungen liegt der besondere Reiz der 35 detailliert vorgestellten Skitouren, inklusive GPS-Tracks und ÖPNV-Fahrzeitentipps.
Entschleunigung statt Fahrstress, Gemeinschaftserlebnis in Zug und Bus statt Parkplatzsuche am frequentierten Wintersport-Wochenende: Michael Vitzthum und seine drei Kollegen plädieren fürs Ausprobieren. „Der Tag mit den Öffis wird vielleicht etwas länger, aber die gemeinsame Zeit unterwegs ist geschenkt“, lautet ihr Motto. Von Garching ins Dammkar, von Oberhaching zur Kampenwand – auf einen autofreien Versuch kommt‘s an. Um Appetit zu machen für weitere Öffi-Touren.
Das Buch „Natürlich mit Öffis“ ist im Bergverlag Rother erschienen, 24,90 Euro.
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