Das Bier fließt in Oberhaching

Während andere Unternehmen um ihr Geschäft bangen, kann sich die Brauereigenossenschaft Oberhaching über steigende Zahlen freuen.
Oberhaching – „Die Leute wollen offensichtlich nicht auf das Oberhachinger Bier verzichten. Das liegt sicher an der Qualität, aber auch daran, dass viele zum Einkaufen im Ort geblieben sind und gleichzeitig das heimische Bier unterstützen wollten“, ist Florian Schärpf überzeugt. Er ist Mitglied im Vorstand der Brauereigenossenschaft und für das Marketing zuständig ist. Besonders gut läuft das Helle wie auch das Kellerbier. Und seit zu Beginn dieses Monats der Maibock erstmals in 0,33-Liter-Flaschen angeboten wurde, steige der Verkauf rasant.
Lockdown hat auch seine Schattenseiten für die Brauereigenossenschaft
Doch natürlich hatte der Lockdown auch Schattenseiten. So konnten Vorstandssitzungen und Stammtische nur per Skype abgehalten werden, was einerseits positiv war, da man auf persönliche Kontakte nicht gänzlich verzichten musste, andererseits vermissen viele die gemütliche Atmosphäre des Beisammenseins. „Auf Dauer ist das sicher keine Lösung.“
Ein weiteres Problem ist die Generalversammlung, die theoretisch einmal pro Jahr stattfinden muss. „Selbst der Genossenschaftsverband war zunächst ratlos, was zu tun ist, denn eine solche Situation gab es noch nie.“ So verständigte man sich darauf, die Versammlung in den Herbst zu verlegen und abzuwarten, wie es bis dahin aussieht.
40 Fässer für Feste im Ort
Und dann gab es aktuell noch die Schwierigkeit, Fässer, die im Vorfeld produziert wurden, an den Mann zu bringen. Rund 40 Fässer unterschiedlicher Größe mit Hellem und Kellerbier waren für anstehende Feste im Ort vorgesehen. Da hatte die Brauereigenossenschaft eine Blitzidee und lud kurzerhand am Vatertag an 16 Stationen quer durch Oberhaching zu einem Glas ein. „Einige Mitglieder haben sich auf unsere Anfrage hin sofort gemeldet und angeboten, in ihrem Vorgarten oder der Garageneinfahrt eine „Bierstation“ aufzubauen“, sagt Schärpf erfreut. Jeder „Vatertagspilger“ brachte sein eigenes Glas und spendete einen kleinen Betrag, der nun einem guten Zweck in der Gemeinde dienen soll.