Arzt mit klarem Statement: „Schulen sollten zuletzt geschlossen werden“

Wenn die Corona-Fallzahlen steigen, wird von politischer Seite sofort der Ruf nach Maskenpflicht im Unterricht, verlängerte Ferien oder gar Schulschließung laut. Schüler und Eltern sehen sich als die Leidtragenden. Der Versorgungsarzt des Landkreises, Dr. Oliver Abbushi, hat dazu eine klare Meinung: „Die Schulen sind die letzten Institutionen, die geschlossen werden sollten.“
Landkreis – Denn Schulen würden zwar als Ort, an dem viele Menschen zusammenkommen, eine Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen, aber eben nicht die einzige. Viele Menschen fahren wieder ins Büro anstatt im Homeoffice zu arbeiten, auch Erwachsene treffen sich in größeren Gruppen. Nicht die Kinder seien das Problem.
Reiserückkehrer nach wie vor eine Gefahr
Auch Reiserückkehrer aus Risikogebieten tragen erheblich zum Infektionsgeschehen bei. Erst vor kurzem hatte der Arzt eine ganze Familie, die aus Mazedonien zurückgekehrt war, positiv auf das Coronavirus getestet. Beide Elternteile arbeiten in der Pflege. „Gott sei dank hat der Arbeitgeber auf den Test bestanden“, sagt Abbushi.
Arzt glaubt: Viele nehmen es nicht mehr so genau mit den Hygieneregeln
Rund 70 Coronatests in der Woche verzeichnet Abbushi in seiner Praxis in Deisenhofen. Und dabei stellt er fest, dass inzwischen wieder mehr Menschen mit Symptomen sich testen lassen. Klar, es ist Erkältungszeit. Aber Abbbushi glaubt auch, dass es viele nicht mehr so genau nehmen mit der Abstands-Hygiene- und Maskenregel. „Wenn sich jeder daran halten würde, dürften wir uns auch sonst keinen Infekt einfangen“, sagt er. Er wünscht sich, dass das Bewusstsein zurückkehrt, „dass man für sich und für alle anderen etwas erreichen kann, wenn man sich an die Regeln hält“.