Bürgermeisterwahl 2020: Etappensieg für die CSU: Kuchlbauer (FW) muss in die Stichwahl

Erst wollte die CSU in Oberschleißheim keinen Bürgermeisterkandidaten aufstellen, jetzt steht dieser in der Stichwahl gegen Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW).
Oberschleißheim – Oberschleißheim geht in die Stichwahl. Amtsinhaber Christian Kuchlbauer (FW) tritt am 29. März gegen Markus Böck von der CSU an. Kuchlbauer kam im ersten Wahlgang auf 29,1 Prozent (1445 Stimmen), Böck vereint 24,1 Prozent (1195 Stimmen) der Wähler hinter sich. Denkbar knapp musste sich SPD-Bürgermeisterkandidat Harald Müller mit 22,9 Prozent auf Platz geschlagen geben. Bei insgesamt 1137 Stimmen fehlen ihm bloß 58 Stimmen, um seinerseits die Stichwahl zu erreichen. Mit 17 Prozent und 841 gültigen Stimmen blieb Ingrid Lindbüchl (Grüne) hinter den Erwartungen. FDP-Kandidat Casimir Katz kam auf 6,9 Prozent (342 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 60,6 Prozent.
Während Bürgermeister Kuchlbauer das Ergebnis eher gelassen hinnahm, sich sogar ein wenig enttäuscht zeigte („ich hätte schon auf die 30 als psychologisch wichtige Marke gehofft“), reagierte Böck euphorisch. „Insgeheim habe ich natürlich auf die Stichwahl gehofft.“ Sicher konnte sich der CSU-Mann nicht sein. Böck, der nicht in Oberschleißheim wohnt, haftete lange Zeit das Image eines Notnagels an. Heftige Kritik aus Berlin und vom Kreisvorstand erst ließ die Schleißheimer CSU mit einem Kandidaten ins Rennen gehen. Den geschlagenen Kandidaten von der SPD und den Grünen indes sprach die Enttäuschung aus dem Gesicht.
Böck kündigte bereits an, so schnell wie möglich in die Gespräche mit SPD, Grünen und FDP einzusteigen. Kuchlbauer wiederum geht davon aus, dass Wahlempfehlungen diesmal, anders als vor sechs Jahren, ausbleiben werden. Gleich wer am Ende das Rennen macht. Besonders gegen Kuchlbauer waren SPD, CSU, Grüne und FDP zuletzt zu Felde gezogen, warfen ihm „Politik nach Gutsherrenart“ vor. Kuchlbauer bedauert so manche „verbale Entgleisung“, wie er sagte. Auf der anderen Seite ist er überzeugt, zügig zurück zum Alltagsgeschäft zu finden. „Wir sind gewählt worden, um Politik für den Bürger zu machen“, sagte er unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. „Und daran wird man uns messen.“