Sauerlach tritt Initiative gegen Schienenlärm bei

Die Anwohner in Sauerlach sind genervt vom Zuglärm. Jetzt ist die Gemeinde einer bundesweiten Initiative gegen Schienenlärm beigetreten. Sie erhofft sich dadurch mehr Gehör.
Sauerlach – Zu jeder Tages- und Nachtzeit rauschen die Züge aus oder nach München durch die Gemeinde Sauerlach. Die Anwohner sind genervt. Sie stört nicht nur der Lärm, auch die deutlichen Erschütterungen. Deshalb hat sich die Kommune – nach einem Antrag der Initiative gegen Schienenlärm Sauerlach (IgSL) – dazu entschlossen, Mitglied bei der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm (BVS) zu werden. Die Gemeinde will damit zeigen, dass sie die Gesundheitsgefahren ernst nimmt.
Nächtliche Spitzenlärmpegel regelmäßig über 80 Dezibel
„Die nächtlichen Spitzenlärmpegel betragen regelmäßig über 80 Dezibel und teilweise bis zu 90 Dezibel“, schreibt Hans Grund in einer Mitteilung der IgSL. Das dokumentiert auch eine seit 2016 bestehende Dauermessstation. Neben dem Krach verursachen die Züge auch deutliche Erschütterungen. Die sehr tiefen Schallfrequenzen seien an den Gebäuden spürbar. Die Anwohner leiden laut Grund unter der hohen Belastung. Vor allem die nächtlichen Zugfahrten mit hoher Geschwindigkeit seien ihm ein Dorn im Auge.
Die krankmachenden Auswirkungen von Lärm sind vielfach belegt, schreibt Grund. Deshalb „muss auch der Schienenverkehr Rücksicht auf die Anwohner nehmen.“ Die IgSL stört nicht nur, dass Züge auch nachts fahren, sondern, dass der Abend- und Nachtverkehr deutlich zugenommen habe. Allgemein habe sich die Zahl der täglich durchfahrenden Regionalzüge verdoppelt.
Sauerlacher „besonders stark betroffen“
Die Sauerlacher seien „besonders stark betroffen“, da die Häuser oft sehr nah an die Gleise gebaut wurden. „Daher ist das Problem hier wesentlich schlimmer“ als in den Nachbargemeinden, schreibt Grund. Die Gemeinde erhofft sich durch die Mitgliedschaft, dass dem Anliegen der Anwohner auf besseren Lärmschutz deutlich mehr Gewicht verliehen wird – vor allem bei Bahnbetreibern und Behörden.
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