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Viel vor, aber wenig Rücklagen: Schäftlarn hält an ehrgeizigen Plänen fest

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Von: Sabine Hermsdorf-Hiss

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Bleibt optimistisch: Bürgermeister Christian Fürst will seine Gemeinde voran bringen.
Bleibt optimistisch: Bürgermeister Christian Fürst will seine Gemeinde voran bringen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Wie geht es mit der Gemeinde Schäftlarn in 2021 weiter? Was wird auf den Weg gebracht? „Eine schwierige Frage“, sagt Bürgermeister Christian Fürst (CSU). „Man weiß ja noch nicht, wie sich die Situation bezüglich der Pandemie weiter entwickelt.“ Dennoch gibt es konkrete Pläne.

Schäftlarn – Schäftlarn hat viel vor im neuen Jahr. Trotz eines finanziellen Defizits hält die Gemeinde an ihren ehrgeizigen Plänen fest. „Zuerst einmal werden die Bewohner aus der Auenstraße ausziehen, und wir können im Frühjahr das Haus abreißen“, berichtet Bürgermeister Christian Fürst. Alle ehemaligen Bewohner haben eine andere Wohnung in der Gemeinde gefunden. Baubeginn des neuen Mehrfamilienhauses könnte dann im Frühsommer sein.

Klimaschutz-Experte

Ebenso wird im Frühjahr ein weiterer Mitarbeiter im Rathaus seine Arbeit aufnehmen. Gemeinsam mit der Gemeinde Straßlach will sich Schäftlarn einen Klimaschutzreferenten teilen. Offiziell ist er dann ein Angestellter der Gemeinde Straßlach-Dingharting, Schäftlarn wird für seine Dienstleistungen in der Gemeinde die Hälfte der Kosten übernehmen. Die Gemeinde hat zwar ein Umweltamt, das Kemal Ibrahimi leitet, „doch oft ist es unumgänglich sich Fachinformationen von außen zu holen.“ So hätten die Gemeinde und auch die Bürger viel mehr Möglichkeiten. „Allein wenn man an die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes oder die Nutzung von Förderprogrammen denkt, da braucht man jemanden der sich im Prinzip mit nichts anderem beschäftigt.“

Fürst sieht den Klimaschutzmanager als Signal, „auch weil die Gemeinde Mitglied bei der Energieagentur Ebersberg-München ist, die in ihrem Netzwerk mittlerweile 14 Gemeinden unterschiedlichster Größen verbindet.“ Bei Treffen und Workshops werden hier Projekte vorgestellt und so den anderen Mitgliedern zugänglich gemacht.

Mehr Platz im Rathaus

Der Klimaschutzreferent bringt Fürst auf ein weiteres Thema. Denn wo soll dieser sein Büro haben? „Wir haben eines der schönsten Rathäuser überhaupt, aber der Platz reicht nicht mehr.“ Sobald der Bauhof umgezogen ist, wird man andenken, die freigewordenen Räume in Büros umzuwandeln. „Das ist dringend nötig. Der Wasserwart sitzt mit dem Archivar in einem Büro und die müssen, um überhaupt dorthin zu kommen, beim Werkleiter durch.“

Schulerweiterung

Außerdem steht 2021 der Neubau der Turnhalle und die Erweiterung der Grundschule zur offenen Ganztagsschule auf der Agenda. Der Beschluss zur Erstellung eines Bebauungsplans findet sich bereits auf der Tagesordnung wieder. Und auch nicht zu vergessen, die Umgehungsstraße. Auch dieses Projekt läuft weiter.

Für 2022/2023 müssen allerdings die Finanzen besonders im Auge behalten werden. „Für das kommende Jahr ist die Haushaltslage noch geordnet. Doch gerade im Verwaltungshaushalt muss noch kräftig eingespart werden. Da haben wir ein Defizit von über 650 000 Euro. Im Vermögenshaushalt haben wir noch Rücklagen. Aber diese werden mit Abschluss der Bauprojekte Feuerwehr und Bauhof bis auf zwei Millionen aufgebraucht werden.“ Privat sind zwei Millionen sehr viel, aber für eine Gemeinde, die auch eine Mindestrücklage nachweisen muss, nicht. „Vielleicht kann man ein paar Projekte etwas schieben, aber wie viel Sinn macht das?“ Denn gerade Baumaßnahmen verteuern sich gerne im Laufe der Zeit. „Oder Feuerwehrautos. Die kosten unter Garantie mehr. Und hier geht es nicht nur ums Geld, sondern auch die Sicherheit.“

Zechstraße muss warten

Was auf alle Fälle geschoben wird, ist der Ausbau der Zechstraße mit einem Gehweg im Bereich der evangelischen Kirche. „Zum einen, weil der Glasfaserbau ansteht. Da brauchen wir keine Straße neu bauen, wenn sie dann wieder aufgerissen wird“, sagt Fürst. Zum anderen fällt seit 2018 die Möglichkeit weg, Sanierungsmaßnahmen mit auf die Bürger umzulegen. Der Staat hat zwar eine Kostenübernahme zugesagt, „doch Fakt ist, dass wir heuer 29 000 Euro für Ausbaumaßnahmen als Pauschale bekommen haben. Das deckt nicht ansatzweise die Kosten, wenn man eine Straße von Grund auf erneuert.“  

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