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Die Überraschung bleibt aus

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Weiter geht’s: Amtsinhaber Matthias Ruhdorfer (l.) setzt sich gegen Christian Lankes durch. foto: ak
Weiter geht’s: Amtsinhaber Matthias Ruhdorfer (l.) setzt sich gegen Christian Lankes durch. foto: ak

Schäftlarn - Wie zu erwarten gewesen war, hat sich Matthias Ruhdorfer, seit zwölf Jahren CSU-Rathauschef in Schäftlarn, bei den Stichwahlen am Sonntag durchgesetzt. Mit 59,9 Prozent der Stimmen zog er vorbei an Herausforderer Christian Lankes von den Grünen.

„Ich habe ein paar Prozentpunkte mehr bekommen als gedacht“, sagte der neue und alte Bürgermeister zufrieden, ehe er mit Frau und zwei Kindern abzog, um beim TSV Schäftlarn zu feiern. Gefasst kommentierte Lankes das Resultat: „Ich kann damit leben“. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,2 Prozent.

Obwohl mit einer Sensation nicht zu rechnen gewesen war: die Stimmung im Vorraum zum Sitzungssaal war gespannt am Sonntagabend. Immer mehr Leute kamen, um die Auszählungsergebnisse vor Ort zu erfahren. Allerdings funktionierte die Technik nicht, weshalb der geschäftsleitende Beamte Lampert Drey Zwischenberichte mündlich vortrug. Um 18.30 Uhr waren fünf von acht Bezirken ausgezählt, Ruhdorfer lag bei 727 Stimmen, Lankes hatte 553. Während dessen Frau Julia der Tochter SMS schrieb („die ist total nervös“), sagte er: „Ich bin froh, wenn dieser Schwebezustand vorbei ist“. Am Aschermittwoch vor einem Jahr haben die Grünen ihn nominiert, seit Januar macht er Wahlkampf. „Die letzten Wochen waren schon sehr sehr anstrengend“.

Derweil berichtete Ruhdorfers Frau Ulrike, dass sie sich erst habe gewöhnen müssen an die Öffentlichkeit, die das Amt des Mannes mit sich bringt. Inzwischen „gibt es so viele Sachen, die mir Freude machen“ - auch sie fühlte sich in letzter Zeit im Wahlkampf. Ruhdorfer selbst, der sich zum dritten Mal einer Stichwahl stellen musste, sagte knapp: „Man ist froh, wenn’s vorbei ist“.

Beide Kandidaten hatten vergangene Woche noch einmal Veranstaltungen abgehalten. Christian Lankes in der Buchhandlung Isartal, wo der Kabarettist Josef Brustmann für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgte. Ruhdorfer im TSV-Heim, unterstützt von Parteifreund Christoph Göbel, dem neuen Landrat. Dabei kristallisierte sich heraus, dass vor allem in drei Punkten die Meinungen der Kandidaten auseinandergehen. Die CSU will Discounter, Gewerbegebiet und keine Windräder, die Grünen sind gegen Supermarkt und Gewerbegebiet, Windkraft gehört für sie zur Energiewende. In Sachen Umfahrung bekennen sie sich klar zur schon beschlossenen moderierten Bürgerbeteiligung.

18.45 Uhr: Sieben Bezirke sind ausgezählt, Ruhdorfers Vorsprung beträgt jetzt 363 Stimmen. „Es wird schwierig“, meint Sophie von Lenthe. Fraktionskollege Gert Zattler sagt: „Wir packen’s in sechs Jahren“. Nicht umsonst ist Grün die Farbe der Hoffnung.

ak

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