Bewerber um Laden im S-Bahnhof stehen Schlange

Die Bewerber stehen Schlange für den freien Laden im Unterföhringer Bahnhof. Die Gemeinde ist selbst überrascht von der großen Nachfrage. Gibt es ein neues Cafe?
- Für das leer stehende Ladengeschäft im Bahnhof Unterföhring gibt es viele Bewerber.
- Die Genossenschaft „Unterföhring Miteinand“ würde gerne einen Unverpackt-Laden mit Bio-Café eröffnen.
- Aber auch Ali Cakli, Pächter des Post-Cafe im Bahnhof, braucht dringend mehr Platz.
Unterföhring – Seit Januar steht ein Laden im Bahnhof Unterföhring leer, seit die Feringa’s-Bäckerei gekündigt hat. Jetzt hat die Gemeinde die Geschäftsfläche für einen „Einzelhandel mit kleinem Imbiss“ neu ausgeschrieben – und ist überrascht, wie viel Post gekommen ist „Wir haben wahnsinnig viele Bewerber, damit haben wir gar nicht gerechnet“, sagt Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger. „Die Zahl der Interessenten liegt im zweistelligen Bereich.“
Zwei Anwärter haben ihr Interesse öffentlich gemacht
Zwei Anwärter haben ihr Interesse schon öffentlich gemacht. Zum einen die neue Genossenschaft „Unterföhring Miteinand“. Die Mitglieder – es sind bisher schon 70 Genossen – wollen einen Unverpackt-Laden mit Bio-Regional-Café eröffnen und haben ihr Konzept in einer Bewerbungsmappe dargelegt. Die Lage im Bahnhof zwischen Gewerbegebiet und Wohnort wäre optimal. Zudem hat vor einem Jahr die VHS-Musikschule gegenüber eröffnet.
„Unterföhring Miteinand“ will Unverpackt-Laden mit Cafe
„Es gibt Menschen, die sich jetzt schon als Teilzeitkraft bewerben“, sagt Vorstandsmitglied Laura Schüle. Die Genossen wollen gesunde Speisen kochen und verkaufen. Das Essen kann man im Café verzehren oder auch in Mehrweg-Verpackungen mitnehmen. Zudem soll es Lebensmittel für den Basisbedarf geben, Mehl, Nudeln oder Haferflocken, aber auch Waschmittel oder Seife. Die Kunden bringen einen Behälter mit und lassen sich die gewünschte Menge abfüllen. „Unverpackt Unterförhing“ soll der Laden heißen.
Postcaafe-Pächter Ali Cakil braucht mehr Platz für Pakete
Ein anderer Bewerber für die 110 Quadratmeter große Fläche steht schon seit vier Jahren in Kontakt mit dem Rathaus. Ali Cakil braucht mehr Platz. Er ist seit 2009 Pächter einer Ladeneinheit im Bahnhof und betreibt das Föhringer Postcafé, das Café, Bäckerei und Post-Agentur ist. Doch ihm fehlt Stauraum für die Pakete, die aufgegeben und abgeholt werden. Gerade in der Weihnachtszeit, wenn viele im Online-Handel Geschenke bestellen, stapeln sich Türme von Paketen. „Auch in der Corona-Zeit ist sehr viel online bestellt worden“, erzählt Cakil. Wegen der Hygieneregeln stehen die Postkunden schon in Schlangen vor dem Laden. „Wie soll das im Winter werden“, fragt er, „wenn Corona und Weihnachten zusammenfallen? Dann sind die Schlangen noch länger.“
Ende Oktober wird der Gemeinderat entscheiden
Vor drei Jahren beschloss der Gemeinderat einstimmig, Abhilfe zu leisten. Man wollte der Post-Agentur mehr Platz im Bahnhof einräumen und Cakils Laden erweitern. Eine Architektin schätzte die Umbaukosten auf 500 000 bis 800 000 Euro. Die Planung wurde bisher aber nicht weiter verfolgt.
Im Januar sah Cakil die Chance, den frei gewordenen Laden nebenan zu pachten. Dem Gemeinderat präsentierte er sein Konzept. Doch dann hieß es, man sei verpflichtet, die Fläche neu auszuschreiben. Cakil könne sich bewerben.
Das hat er nun getan und sein Konzept eingereicht: Er möchte ein Café mit Mittagstisch neu eröffnen und kleine Gerichte wie Schnitzel mit Kartoffelsalat verkaufen. In der Post-Agentur hätte er dann genug Platz für Pakete.
Wer die weiteren Bewerber sind, ist nicht bekannt. Voraussichtlich Ende Oktober wird der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung einen Bewerber auswählen. „Es gibt einige vielversprechende Bewerbungen“, sagt Lothar Kapfenberger.
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