Leerstand im FEZ nimmt zu

Die große gelbe Ente ist frisch gestrichen, das Problem bleibt alt: Im Fasanenpark-Einkaufszentrum stehen Läden leer. Manche Räte sind nicht glücklich mit dem Vermieter.
Unterhaching – „Die Ente und das Tor“ heißt das bunte Kunstwerk des österreichischen Aktionskünstlers Wolfgang Flatz, das seit 1997 das Fasanenpark-Einkaufszentrum (FEZ) in Unterhaching aufhübscht. Die riesige gelbe Quietscheente war aber etwas in die Jahre gekommen, wirkte verwittert, saß mit abgeplatzter Farbe in ihrem Teich. Ein Symbol der Trostlosigkeit – denn es gibt weitere Missstände im FEZ. Darauf hat Eva Karbaumer (Grüne) im Gemeinderat hingewiesen. Und mit ihrer Kritik prompt einen Teilerfolg erzielt: Nur zwei Tage später war die Ente wieder frisch gestrichen.
Was bleibt, sind die Probleme mit dem Leerstand: Ein Geschäft stehe schon jahrelang leer, ein weiteres schließe offenbar in Kürze. Karbaumer findet es „sehr bedauerlich“, dass die Infrastruktur nicht mehr zu den Bedürfnissen der Anwohner passt. Ihre Bitte: Die Unterhachinger Verwaltung solle bei der Vermietungsgesellschaft des FEZ darauf hinwirken, „dass sie eine Vermietung der leerstehenden Läden realisiert“.
Ganz so einfach ist das freilich nicht. Das FEZ gehört der MEAG Munich Ergo Assetmanagement GmbH – diese Gesellschaft bezeichnet sich als Vermögensmanager der Munich Re und der Ergo Group AG. Und das Interesse, dem FEZ wieder etwas mehr Leben einzuhauchen, scheint sich in Grenzen zu halten. Schon seit 2013 stehen die Geschäftsräume der ehemaligen Schlecker-Filiale leer, auch das Reisebüro daneben wird schließen.
Laut Simon Hötzl, Pressesprecher der Gemeinde Unterhaching, gibt es mehrere Problemfelder. Zunächst die zur Verfügung stehende Ladengröße von 160 Quadratmetern. „Das ist eine kritische Größe. Für ,Schlecker‘ war es okay, aber für moderne Drogeriemärkte, für die es im FEZ sicher Marktpotenzial gäbe, ist die Verkaufsfläche zu klein“, sagt Hötzl. Zudem bewege sich die MEAG mit ihren Mietpreisvorstellungen am oberen Ende der Spanne. „Das ist durchaus eine Geschäftsphilosophie“, sagt Hötzl. „Der Leerstand konnte damit aber über Jahre hinweg nicht beseitigt werden.“ Druckmittel seitens der Gemeinde gebe es keine.
Auf Nachfrage des Münchner Merkur teilte MEAG-Sprecher Josef Wild mit: „Die Einschätzung, dass die zuletzt von ,Schlecker‘ gemieteten Flächen tendenziell zu klein sind für moderne Einzelhandelskonzepte, die typischerweise an solchen Orten anzutreffen sind, ist richtig. Die Entwicklung der Mieternachfrage zeigt in Richtung größerer Flächen.“ Dies sei „nur sehr eingeschränkt eine Frage des Preises“, betont der MEAG-Sprecher. „Strukturell bedingt“ sei die Nachfrage nach verhältnismäßig kleinen Flächen eher niedrig. Selbstverständlich arbeite die MEAG aber daran, die Verkaufsflächen sowie die Umgebung einladend zu gestalten. „Der Standort ist zukunftsfähig, den Bürgern von Unterhaching wollen wir ein attraktives Einkaufserlebnis bieten.“