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Rassist bedroht Kindergarten-Kinder mit menschenverachtenden Briefen

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Angst verbreitet ein Unbekannter im Landkreis: Er schreibt Briefe mit  Hakenkreuz und volksverhetzendem Inhalt an Kitas und Kommunen. Der Schreck sitzt tief - nun ermittelt die Polizei.

Landkreis – Der Schreck kommt per Post: Ein Schreiben mit rassistischem Inhalt hat am vergangenen Freitag in den Briefkästen zahlreicher Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis gelegen. Darin droht ein Unbekannter in immer gleichem Wortlaut mit einem Gewaltakt. Die Polizei ermittelt und hat gemeinsam mit den Kommunen und den Trägern der Einrichtungen ein enges Informationsnetz geknüpft. Der Schreck sitzt tief, zumal es weitere Drohbriefe gibt.

Elf Kitas betroffen

Menschenverachtend ist, was der Unbekannte offensichtlich an die Betreuungseinrichtungen geschrieben hat: Wenn nicht alle jüdischen und muslimischen Kinder bis Montagmorgen, 10 Uhr, aus den Einrichtungen verschwänden, passiere etwas. Eine Drohkulisse, die am Freitag für Angst und Schrecken gesorgt hat. Vor allem bei Eltern, Erziehern, Leitungskräften und den privaten und gemeindlichen Trägern. Betroffen sind laut Polizei elf Einrichtungen im Einzugsgebiet der Polizeiinspektion Unterhaching. Nach intensiven Gesprächen am Wochenende sei dann aber beschlossen worden, die Kindergärten und Kitas dennoch am Montag aufzusperren.

Gestern ist die Polizei vermehrt Streife gefahren. Einsatzkräfte haben parallel dazu alle betroffenen Einrichtungen besucht, mit Eltern, Kindern und Mitarbeitern gesprochen. Zu der angekündigten Gewalttat ist es zum Glück nicht gekommen. Trotzdem bleibt die Polizei aufmerksam und wird auch heute wieder vor Ort präsent sein.

Erschreckend ist, dass der Unbekannte nicht nur an die Kitas geschrieben hat. Insgesamt seien in den vergangenen Wochen mehr als 20 Schreiben aufgetaucht, sagt ein Polizeisprecher. Die ersten Briefe lagen am 3. Juli in den Briefkästen. Betroffen sind unter anderem religiöse Einrichtungen in der Stadt München, aber auch die Rathäuser in Unterhaching und Haar. In allen Fällen ist der Inhalt als volksverhetzend zu werten.

Hakenkreuz auf jedem Brief

Dass der Verfasser rechtsmotiviert handelt, zeigt sich insbesondere an dem Hakenkreuz rechts oben auf den Briefen. Zudem gibt der Schreiber an, im Namen des deutschen Volkes zu handeln. Gemeinsam ist der Post auch, dass Drohungen ausgesprochen werden – gegen Einzelpersonen ebenso wie gegen Institutionen. Auch deshalb hat die Polizei ihre Aktivitäten verschärft und die Überwachungsmaßnahmen intensiviert.

Insgesamt mache der Unbekannte einen eher verwirrten Eindruck, sagt der Polizeisprecher. Es sei daher anzunehmen, dass die Drohzenarien nicht ernst zu nehmen sind.

Täter kennt sich aus

Die Ermittler gehen zudem davon aus, dass der Briefeschreiber einen echten Bezug zum Landkreis München hat, dort wohnt und sich gut auskennt. Zu dieser Einschätzung trägt bei, dass er einige seiner Hetzbriefe selbst in die Briefkästen geworfen hat. Die Ermittlungen laufen.

mm

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