„Friedenspartei und Hoffnungsträger“: SPD Unterhaching feiert 100. Geburtstag

Schlechte Laune hat auf einer Geburtstagsfeier nichts zu suchen. Schon gar nicht, wenn es um beeindruckende 100 Jahre geht, weshalb der SPD Ortsverein Unterhaching zur Party in die Hachinga Halle geladen hatte.
Unterhaching - Gespart wurde nicht, außer mit Selbstkritik. Andererseits dient so ein Anlass auch immer der Selbstvergewisserung und Motivation. Da darf man sich auch gerne mal selber auf die sozialdemokartische Schulter klopfen. Geklopft wurde in Unterhaching ja viel: Immerhin stellen die Genossen in der Gemeinde seit 30 Jahren den Bürgermeister, der Ortsverein gilt als mitgliederstärkster im Landkreis. Ein nicht geringer Teil der Gäste bestand indes nicht aus ortsansässigen Parteimitgliedern, sondern kam von außerhalb, wie etwa Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder. Unter den etwa 120 Besuchern waren so auch unter anderem Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, vom Helferkreis Asyl, der Spielvereinigung Unterhaching sowie politische Mitbewerber aus dem Gemeinderat. Was womöglich für den hohen Stellenwert der SPD hier spricht: Mittendrin statt nur dabei.

Bürgermeister lobt Geschlossenheit
Die Sozialdemokraten fungierten „als Team Unterhaching“ frohlockte Rathauschef Wolfgang Panzer. Er lobte denn auch die Geschlossenheit seiner Mitstreiter, konnte er sich doch „immer auf einen Ortsvereinsvorstand und eine Fraktion stützen, die alle Herausforderungen mitgetragen“ habe.
Überhaupt wurde viel gedankt und eigengelobt und ja, beinahe hätte man darüber vergessen können, was bei allen wichtigen Bekenntnissen zur Demokratie eben auch wichtig ist: Politik mit Spaß und Humor, wie der Liedermacher Roland Hefter an diesem Nachmittag listig einforderte. Klar: „Mitunter muss man sehr viel arbeiten , um nur ein kleines Stück weiterzukommen“, beschrieb Hefter, auch als Münchner Stadtrat tätig, die Mühen der kommunalpolitischen Ebene. Aber, so sang er dann: „Des werd scho no.“

Viel Polit-Prominenz
Dass das dann wurde, dafür sorgten in der Hachinga Halle auch Politprominente wie Natascha Kohnen, Landtagsabgeordnete und einstmals Vorsitzende der Bayern-SPD: „Demokratie ist nicht einfach“, aber Voraussetzung für einen freien Staat, betonte sie. Die Europaabgeordnete Maria Noichl pries die SPD in einer engagierten Rede als „Friedenspartei“ und mahnte mit Blick auf CDU/CSU: „Schwierige Zeiten bewältigt man nicht im Rückwärtsgang!“ Derweil erinnerte Ulrich Peter Grötsch, seit 2013 mit Sitz im Bundestag, auch an die „Stunden der Niederlage“ und plädierte für einen „starken Staat, der seine Bürger schützt“. Die SPD müsse, so Grötsch, als „Partei der Hoffnung“ wahrgenommen werden.