„War ein Nervenkrieg“ - Nach einer Woche in der Kälte: Entlaufenes Hündchen ist wieder da

Eine Woche irrte die kleine Chihuahua-Hündin Bernadette mutterseelenallein zwischen Unterschleißheim und dem Inhauser Moos herum. Nun hat die Suche ein Ende.
Unterschleißheim - Bernadette, „Dotti“ genannt, ist abgemagert, aber wieder sicher bei ihrer Züchterin aufgenommen. Am Sonntagabend konnte der völlig verängstigte Ausreißer an einer Lagerhalle im Inhauser Moos gerettet werden.
Uta Heiß: „Unfassbar, dass so ein kleiner Hund im Winter so lange durchhält“
„Es war ein Nervenkrieg, unfassbar, dass es ein so kleiner Hund im Winter so lange durchhält“, sagt Hundeführerin Uta Heiß, die bei der Suche half. Eine Münchner Züchterin hatte die kleine Hundedame vor einer Woche an eine neue Besitzerin übergeben. Diese war aus Spanien angereist und hatte Dotti am Infinity-Hotel in Empfang genommen. Doch die Sympathie war nicht beidseitig: Dotti flüchtete beim Gassigehen. Die Besitzerin flog ungerührt einen Tag später zurück nach Spanien. Ihren Hund überließ sie der Kälte.
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Hinweise aus Unterschleißheim und Umgebung
Doch die schockierte Züchterin setzte alle Hebel in Bewegung. Sie informierte die K9-Tiersuche, Hundeführerin Uta Heiß und den Münchner Merkur. Die Suchhunde von Uta Heiß und ihrer Kollegin konnten aber keine Spur von Dotti aufnehmen, doch zum Glück meldeten sich Leute, die die Hündin gesichtet hatten – im Wohngebiet Am Weiher und im Inhauser Moos, wo Anwohner der Kanalstraße versuchten, sie einzufangen. Auch bei der Polizei meldeten sich Augenzeugen, die beobachteten, wie Dotti am Sonntag die A 92 und die B 13 überquerte.
Zuhörer auf vier Pfoten? Lesehunde in Bayern
Tierretter findet Hündchen mit der Wärmebildkamera
Uta Heiß schaltete den Tierretter und Drohnenpiloten Florian Hammers aus Gilching ein. Der konnte Dotti mit einer Wärmebildkamera am Lager des Kartoffel-Centers München Nord im Inhauser Moos ausfindig machen. An der Unteren Grabenwiese, nahe der Autobahn, hatte sie sich unter einer Palette versteckt.

Die Züchterin harrte am Sonntag neun Stunden aus und versuchte, ihren Schützling hervorzulocken, was mit Chicken-Nuggets schließlich glückte. Die ausgehungerte Hündin wagte sich aus ihrem Versteck. Bald darauf witterte sie endlich den Geruch der Züchterin und fasste Vertrauen. Die Züchterin, die die Chihuahau-Hündin jetzt nicht mehr hergeben will, dankt allen, die mitgeholfen haben, vor allem aber Uta Heiß. icb/cos
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