Für seine Rede wählte Hahn einen optimistischen Unterton, vermied Wahlkampfgetöse und betonte seine Rolle in Berlin und Bayern als Netzwerker für den Landkreis. Ob es um die Entwicklung eines Covid-Medikaments durch ein Unternehmen in Martinsried geht oder um die Anwendung von Wasserstofftechnologie: In Projekte im Landkreis fließen Millionen von Bund und Land.
Als europapolitischer Sprecher der CSU/CSU plädiert Hahn dafür, „mit Herzblut an Europa festzuhalten.“ Im sich vollziehenden „Epochenwechsel“ sei ein starkes Europa die „einzige Garantie“, um unter den „veränderten Großmächten mitzuhalten.“ Hahn sieht Deutschland bei der Digitalisierung vor große Herausforderungen, aber beim Klimaschutz in einer Vorreiterrolle: „Wir müssen Ökonomie und Ökologie zusammenbringen. Wenn wir unseren Wohlstand einbüßen, verlieren wir auch die Menschen auf dem Weg zum Klimaschutz.“ Hahns einziger Seitenhieb galt dem Grünen-Politiker Anton Hofreiter: „Kein Auto, kein Steak, kein Einfamilienhaus – so werden wir die Gesellschaft nicht mitnehmen.“ Deutschland sei ambitionierter als alle anderen in Sachen Klimaschutz, „die ganze Welt schaut zu, wenn wir scheitern und die Bevölkerung verlieren, werden die anderen nicht nachziehen.“
Vor ihm saßen unter dem Tribünendach 201 Delegierte aus den 29 CSU-Ortsverbänden, in den Händen Klemmbretter mit den Stimmzetteln, unter ihnen Staatsministerin Kerstin Schreyer, Landrat Christoph Göbel und Landtagsabgeordneter Ernst Weidenbusch. Manche Teilnehmer hatten eine Wärmflasche dabei, andere wickelten sich in Decken. Organisiert hatten diese ganz besondere Zusammenkunft Alois Rath aus Haar, Stefan Krimmer aus Unterschleißheim und Volker Rhein aus Ottobrunn. Sie hatten an alles gedacht, sogar an Kescher, mit denen die zahlreichen Helfer die ausgefüllten Stimmzettel einsammelten, damit man sich auch bei der Stimmabgabe ja nicht zu nahe kam.