Unterschleißheim - Für die ehrenamtlichen Stadträte ist Unterschleißheim nichts zu teuer. Im Zuge der Umstellung auf papierlosen Sitzungsdienst erwirbt das Rathaus voraussichtlich 30 „Ultrabooks" für 47 100 Euro.
Sämtliche Fraktionen stimmten einer entsprechenden Empfehlung des Rathauses im Hauptausschuss zu. Die endgültige Entscheidung fällt wahrscheinlich schon im Juni im Stadtrat. Zuvor müsste die Geschäftsordnung auf papierlosen, digitalen Sitzungsdienst umgeschrieben werden. Auf Drängen mehrerer Räte, die noch vor der Sommerpause in den Genuss des neuen „Ultrabooks“ gelangen wollen, soll das bereits im Juni geschehen. Angesichts des einstimmigen Votums im Huptausschuss ist davon auszugehen, dass sich niemand im Stadtrat gegen die Novellierung der Geschäftsordnung oder die Anschaffung der „Ultrabooks“ stellen wird. Dem Aussschussbeschluss sind zwei Informationsveranstaltungen voraus gegangen, in denen die Stadträte Gelegenheit hatten, sich zwischen zwei angebotenen Marken-Tablets zu entscheiden, sich hernach mit dem Gerät ihrer Wahl vertraut zu machen. Mehrheitlich wählten die Räte ein nach Rathausangaben „etwas hochwertiges“ Gerät eines Herstellers aus Fernost. Der Preisunterschied liegt bei 250 Euro pro Gerät.
Abgesehen von der erhofften Arbeitserleichterung, verfolgt das Rathaus mit der Umstellung auf digitalen Sitzungsdienst den Gedanken der Nachhaltigkeit. Unmengen von Papier würden eingespart. Die Grüne Stadträtin Brigitte Huber bestätigte, dieser Tage im Fraktionsraum „fünf große Tüten voller Papier“ zu Tage gefördert zu haben.
Die Verwaltung verweist zudem auf die speziell bei dem favorisierten „Ultrabook“ bis zu drei Jahre währende Nutzungsdauer des Akkus. „Ultrabook“ ist ein eingetragenes Warenzeichen für besonders dünne und leichte Notebooks in Form eines Tablets. Neben der hohen Akkulaufzeit gelten Eigenschaften wie schnelles Aufwachen aus dem Standby als vorteilhaft.
In dem Zusammenhang eher unerfreulich empfand Jolanta Wrobel (ÖDP), dass der ein oder andere Stadtrat darauf bestand, ein Gerät seiner Wahl ordern zu dürfen. CSU-Sprecher Friedrich Kiener etwa will das Handwerkszeug bestimmen können, „mit dem ich arbeite“. Das sei bei Bohrmaschinen genauso, argumentierte er. Bloß muss er die auch selbst bezahlen. an