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Umzug nach München? Microsoft prüft neue Standorte

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Fester Bestandteil des Stadtbildes: Microsofts Deutschland-Zentrale an der Konrad-Zuse-Straße ist in Unterschleißheim nicht wegzudenken.  Foto: dpa
Fester Bestandteil des Stadtbildes: Microsofts Deutschland-Zentrale an der Konrad-Zuse-Straße ist in Unterschleißheim nicht wegzudenken. Foto: dpa

Unterschleißheim - Muss die Stadt Unterschleißheim um eines ihrer größten Unternehmen bangen? Software-Gigant Microsoft prüft derzeit zwei Standorte in München. Sollten die sich als attraktiver erweisen, könnte Microsoft zusammen mit seinen 1800 Mitarbeitern schon bald die Umzugskisten packen.

Es ist ein offenes Geheimnis in der Stadt. Auch auf diversen öffentlichen Veranstaltungen während des aktuellen Bürgermeisterwahlkampfes kam das Thema zur Sprache: Microsoft sieht sich nach einem neuen Standort um. Heiko Elmsheuser, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Microsoft, bestätigt dem Münchner Merkur: „Es stimmt, seit einem halben Jahr evaluieren wir verschiedene Standorte für unsere Zentrale.“ Drei seien nun in der engeren Auswahl. Neben Unterschleißheim ist von zwei Objekten in München die Rede. Wo genau, das wollte Elmsheuser nicht verraten.

Es sei bei Microsoft durchaus üblich, sagt der Unternehmenssprecher, regelmäßig zu hinterfragen, ob die derzeitige Adresse den Anforderungen an ein modernes Bürogebäudes noch gerecht wird. Energieeffizienz und die Frage, ob das Gebäude im Zweifelsfall bedarfsgerecht umgebaut werden kann, stehen bei der Bewertung im Fokus. „Es ist kein Geheimnis, dass das Haus in Unterschleißheim in die Jahre gekommen ist, man müsste es eventuell modernisieren“, sagt Elmsheuser. Auf keinen Fall gehe es darum, sich flächentechnisch zu vergrößern: „Wir haben ein festes Kontingent an Arbeitsplätzen, auch die anderen beiden Objekte bewegen sich in der gleichen Größenordnung wie das in Unterschleißheim.“

Fakt ist: Im Jahr 2015 läuft Microsofts Mietvertrag mit dem Eigentümer aus. Bis dahin wird es eine Entscheidung geben. „Das Ergebnis ist aber noch völlig offen, bisher hat sich für uns kein klarer Favorit herauskristallisiert“, versichert Elmsheuser. Am Standort Unterschleißheim gäbe es im Grundsatz nichts zu meckern: „Es gibt genügend Parkplätze, viele unserer Mitarbeiter wohnen in der Nähe und die Verkehrsanbindung sowie die Nähe zum Flughafen sind Vorteile.“ Die insgesamt 1800 Mitarbeiter sind in die Entscheidungsfindung mit einbezogen. Ihnen werden in Kürze die Konzepte der beiden anderen Objekte in München präsentiert. Dazu können sie ihr Feedback abgeben.

Die Stadt Unterschleißheim war von Anfang an in die Überlegungen des Unternehmens eingebunden. „Wir stehen in engem Kontakt und wünschen uns, dass Microsoft hier bleibt“, sagt Thomas Stockerl. Der Pressesprecher der Stadt ist aber optimistisch: „Ich denke wir haben gute Karten.“ Mit dem Eigentümer des Bürogebäudes sei man bereits im Gespräch, hier einen günstigen Geothermieanschluss anzubieten. Außerdem unterstützt die Stadt die Bestrebungen, den Gewerbestandort für die Zukunft zu rüsten und fortzuentwickeln. „Unsere Wirtschaftsfreundlichkeit, Infrastruktur und Kinderbetreuung sind auch Faktoren, die man nicht unterschätzen darf“, sagt Stockerl.

Zu den Gewerbesteuereinnahmen, die der Stadt bei einem Wegzug von Microsoft wegbrechen würden, sagt die Stadtverwaltung nichts Konkretes. Steuergeheimnis. Immerhin, nach hartnäckiger Nachfrage, soviel: Microsoft gehört zu den größten Steuerzahlern, im Millionenbereich. Insgesamt hat die Stadt im vergangenen Jahr 56,3 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen. pk

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