Landkreis München vergibt Zukunftspreis für Unternehmen und Initiativen

Mit Zuversicht in die Zukunft schauen, Verantwortung übernehmen und sich mit Projekten für einen lebenswerten Landkreis einsetzen, das will der Zukunftspreis des Landkreises München unterstützen.
Landkreis – Erstmals hat der Landkreis München Persönlichkeiten, Initiativen und Unternehmen ausgezeichnet, die auf besondere und vorbildliche Weise Verantwortung für eine sozialere, umwelt- und klimafreundlichere Zukunft übernehmen (Corporate-Social-Responsibility-Initiative, CSR). Der Zukunftspreis ist eine Wertschätzung für Engagement, das über die reinen Umsatz- und Finanzzahlen eines Unternehmens hinaus geht. „Hier geht es um Leuchtturm-Unternehmen und Initiativen mit Vorbildcharakter. In erster Linie aber um Menschen, die dahinterstehen“, sagte Landrat Christoph Göbel (CSU). „Um Menschen, die alle ein Stück mehr tun als sie müssten.“

Von der Schreiner Group über Leicher Engineering bis zum Isarland Biohandel
Die fünf ausgezeichneten Unternehmen Aqua Concept (Gräfelfing), Schreiner Group (Oberschleißheim), Leicher Enigneering (Kirchheim), Romanow Malerwerkstätte (Gräfelfing) und der Isarland Biohandel (Taufkirchen) produzieren bereits klima- oder CO2 neutral, haben das Lieferkettengesetz, die EU-Taxonomie oder eine nachhaltige Finanzierung in ihrer Firmenphilosophie implementiert oder setzen sich in herausragender Weise für das Wohl ihrer Mitarbeiter mit betrieblichem Gesundheitsmanagement ein.
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement
Hinzu kommt ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement, grüne Produkte mit nachwachsenden Rohstoffen, die Umrüstung des Fuhrparks auf E-Mobilität, Energiegewinnung aus PV-Anlagen oder Wärmepumpen oder die Zusammenarbeit ausschließlich mit ortsansässigen Lieferanten.
Mindestens zehn Jahre nach vorne in den Markt der Zukunft schauen
Würde gerade der Mittelstand in einer Zeit, „in der kein Stein auf dem anderen bleibt“ in Katastrophenstimmung verfallen, dann „können wir zusperren“. Unternehmer sein heiße etwas unternehmen, „also Taten folgen zu lassen“, betonte Christoph Leicher von Leicher Engineering, Andreas Detig von Aqua-Concept setzt auf dieses Erfolgskonzept: „Man muss mindestens zehn Jahre nach vorne in den Markt der Zukunft schauen.“ Detig erreichte in den vergangenen fünf Jahren eine CO2-Reduzierung von 46 Prozent.
Schreiner Group befolgt konsequente Abfalltrennung
Die Schreiner Group hat durch konsequente Abfalltrennung eine Verwertungsquote von 97 Prozent, stellt zudem aktuell auf große Wärmepumpen um, um gasfrei zu werden. Leicher verpflichtet die Hersteller auf einen Code-of-Conduct und unterstützt die Artenvielfalt, die Malerwerkstatt Romanow reduzierte die Verwendung von lösemittelhaltigen Farben um 82 Prozent. Andreas Romanow sieht seine Firma als große Familie, die alle an einem Strang zieht. Der Isarland Biohandel beteiligt seine Mitarbeiter, über die Hälfte davon Frauen, am Gewinn und will bei Kindern die Wertschätzung frischer Lebensmittel fördern.
Sonderpreis für Ortoxov GmbH aus Taufkirchen
Der SDG (Sustainable Development Goals) Sonderpreis zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ging an die Ortoxov GmbH aus Taufkirchen, die eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Neben einem eigenen Wollstandard bedeutet das zu 60 Prozent in Europa und klimaneutral zu produzieren, ein PFC-freies Sortiment, das zudem ausgerichtet ist auf Langlebigkeit und Reparierfähigkeit.
Preis für bürgerschaftliches Engagement
Beim bürgerschaftlichen Engagement legte die Jury, der Ausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen des Landkreises, sein Augenmerk auf die Themen Umwelt- und Klimaschutz. „Zukunft UnterFAIRing“ will Unterföhring gemeinschaftlich nachhaltiger gestalten und zu einer Vorreiterkommune in Sachen Klima- und Umweltschutz machen. Vor einem Jahre gründete die Initiative auf genossenschaftlicher Basis einen Unverpackt-Laden.
Ideenwerkstatt „Neubiberg for future“ und „Eine-Welt-Handel Ismaning“
Bei der Ideenwerkstatt „Neubiberg for future“ entstanden Angebote zur Abfallvermeidung, sie laden zu Vorträgen und Exkursionen und Hofflohmärkten ein. Mit viel Hartnäckigkeit und Überzeugung agiert seit 30 Jahren der „Eine-Welt-Handel Ismaning“, setzt sich mit dem Verkauf von Fair Trade Produkten für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung ein.
KLIMAdialog und -werkstatt aus Oberhaching
Auf den Dialog in der Gesellschaft setzt die KLIMAdialog und -werkstatt aus Oberhaching. Sie will ein Forum rund um den Klimaschutz und -wandel sein und Projekte für eine klimafreundliche Zukunft entwickeln. Aber auch die Montessorischule „EmiLe“ aus Neubiberg, die im Zuge ihres klimafreundliche Pausenverkaufs im Handel unverkäufliche Lebensmittel verarbeiten.
Landrat Christoph Göbel: Jeder einzelne kann Beitrag leisten
„Jeder Einzelne“, so Landrat Göbel, „kann einen Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen. Sie alle sind der Quell, aus dem sich eine erfolgreiche Gesellschaft speist.“