1. Startseite
  2. Lokales
  3. München

"Es sieht hier aus wie im Krieg"

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Kathrin Brack

Kommentare

null
Schwabing in Flammen: Mehrere Gebäude brannten nach der kontrollierten Detonation der Bombe. © Einsatzfoto der Berufsfeuerwehr München

München - Die hochgefährliche Bombe unter der ehemaligen Kultkneipe Schwabinger 7 ist am Dienstagabend explodiert. Mehrere Häuser gerieten dabei in Brand. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden!

Fliegerbombe in Schwabing: Was am Montagabend noch nach einer Routine-Entschärfung aussah, entpuppte sich schnell als hochgefährliche Aktion. 

+++23.51 Uhr: Die Brände infolge der gezielten Sprengung der Fliegerbombe sind unter Kontrolle. „Wir haben die Lage im Griff“, sagte ein Feuerwehrsprecher am späten Dienstagabend auf dapd-Anfrage. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es keine Verletzten. Wie viele Gebäude gebrannt hätten und wie hoch der Schaden sei, könne zunächst nicht abgeschätzt werden, sagte er.

+++23.17 Uhr: Nach der Detonation hat offenbar auch der automatische Feueralarm in der U-Bahn-Station Münchner Freiheit ausgelöst.

+++23.04 Uhr: Auf youtube ist mittlerweile ein Video von der Sprengung zu sehen. Es zeigt einen riesigen Feuerball. Ob die Aufnahmen echt sind, ist offenbar unklar.

Explosion in Schwabing

+++ 22.40 Uhr: In Schwabing spielen sich dramatische Szenen ab. Eine Augenzeugin sagte gegenüber der tz: "Es sieht hier aus wie im Krieg." 

+++ 22.14 Uhr: Nach der Sprengung der Fliegerbombe sind mehrere Dachstühle in Schwabing in Brand geraten. Durch die Detonation seien Splitter und Stroh durch die Luft gewirbelt, die anliegende Häuser entzündet hätten, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstagabend. Den Angaben zufolge rückten mehr als 100 Einsatzkräfte aus. Es seien noch weitere Feuermeldungen aus dem Viertel eingegangen. „Es geht bei uns drunter und drüber“, sagte der Sprecher. Die genaue Lage sei am Abend noch nicht abzuschätzen.

+++ 21.53 Uhr: Die Bombe ist detoniert! Dies bestätigte ein Polizeisprecher.

+++ 21.45 Uhr: Die Sprengung hat sich verzögert, da sich noch immer Menschen in der Sperrzone aufgehalten hatten. Doch nun soll es gleich soweit sein.

+++ 21.15 Uhr: Die Einsatzleitung sagt: Die Sprengung kann jede Sekunde beginnen.

+++ 21.05 Uhr: Polizei-Durchsagen im Minutentakt: "Achtung Achtung, in Kürze erfolgt die Sprengung."

+++ 21.00 Uhr: Um sicher zu gehen, dass die Sprengung funktioniert, wurde von den Bombenexperten kurzfristig noch zusätzlicher Sprengstoff am Fundort deponiert. Dies sagte der Leiter der Kampfmittelbeseitigung, Diethard Posorski. Die Einsatzkräfte forderten die Menschen in der Nähe des Fundortes nochmals auf, in die Häuser zu gehen und sich nicht in der Nähe der Fenster aufzuhalten.

+++ 20.48 Uhr: Die Sprengung wird eingeleitet. Halten Sie sich nicht mehr im Freien auf! Schalten Sie Ihre Hörgeräte ab! Halten Sie sich von Fenstern fern! Warten Sie auf die Entwarnung!

+++ 20.40 Uhr: Die Experten haben aufgegeben. Die Entschärfung der Bombe ist nicht möglich. Sie soll heute noch gesprengt werden.

+++ 20.25 Uhr: Es werde noch mit Hochdruck daran gearbeitet, die Bombe zu entschärfen, so ein Polizei-Sprecher.

+++ 20.05 Uhr: Viel Zeit bleibt den Experten nicht mehr. Es dämmert bereits. Die Deadline liegt bei 21 Uhr. Zum Entschärfen oder Sprengen hat der Experte nicht mal mehr eine Stunde Zeit.

+++ 19.40 Uhr: Anspannung am Ort des Geschehens: Um 19.30 Uhr sollte entschieden werden, ob die Bombe gesprengt werden muss. Doch die Experten beraten noch immer. Infrage käme auch eine Entschärfung mittels eines ferngesteuerten Spezialgeräts.

+++ 19.30 Uhr: Die Polizei teilt mit, dass die Säuberung abgeschlossen ist. Die Experten müssen nun prüfen, ob die Bombe entschärft werden kann - oder nicht.

+++ 19.22 Uhr: Laut Leiter der Kampfmittelbeseitigung, Diethard Posorski, soll die Bombe noch heute entschärft oder gesprengt werden. Sollte die Entschärfung nicht möglich sein, werde unmittelbar darauf die Bombe vor Ort gesprengt.

+++ 19.08 Uhr: Die Säuberungsarbeiten an dem hochexplosiven Koloss haben begonnen. Die beiden Sprengmeister arbeiten nun alleine an der Bombe.

+++ 18.50 Uhr: Bis 21 Uhr werden sich die Experten noch an der Bombe versuchen. Sollte eine Entschärfung oder Sprengung bis dahin nicht erfolgreich gewesen sein, wird die Aktion auf morgen verschoben. Der Grund: Die Dunkelheit.

+++ 18.30 Uhr: Angeblich hat die Säuberung der Bombe noch nicht begonnen. Die Vorarbeiten laufen noch.

+++ 18.10 Uhr: Auf den Straßen rund ums Sperrgebiet herrscht Chaos: Die Leopoldstraße ist gesperrt, erst auf der Belgradstraße dürfen die Autos wieder fahren.

+++ 17.44 Uhr: Schwabing wirkt wie ausgestorben: Die Straßen wurden weiträumig gesperrt, nur hier und da tummeln sich noch vereinzelt Menschen auf den Straßen. Der Großteil der Anwohner, der nicht evakuiert worden ist aber dennoch in der Nähe des Geschehens lebt, hat sich in seine Wohnungen zurück gezogen. Im Falle einer Sprengung droht die Gefahr durch herumfliegende, rasiermesserscharfe Teile.

+++ 17.36 Uhr: Bizarr: Bevor der Eigentümer (Hamburgische Immobilien Handlung)das Grundstück kaufte, wurde dieses auf Bomben untersucht. Das Ergebnis: Es gebe kein Bombenrisiko - auszuschließen sei ein Fund aber dennoch nicht. Die Baulücke, auf der die Schwabinger 7 erbaut wurde, entstand schließlich durch einen Bombentreffer.

+++ 17.21 Uhr: OB Christian Ude warnte auf der Pressekonferenz: In der Baugrube könnten noch weitere Bomben liegen. Bei den Anwohnern steigt die Anspannung: Kann der Sprengkörper heute überhaupt entschärft werden?

+++ 17.00 Uhr: Die Reinigungsarbeiten an dem Zünder sollen jetzt beginnen. Nun geht auch an der U-Bahnstation Giselastraße nichts mehr: Die Züge zwischen Universität und Scheidplatz beziehungsweise Nordfriedhof fahren nicht mehr.

+++ 16.45 Uhr: Auch der Experte aus Brandenburg meldet sich zu Wort. Günter Sobieralski warnt vor allem davor, dass die Bombe unvorhersehbar auf Temperaturschwankungen reagieren könnte.

+++ 16.39 Uhr: Weitere Details von der PK in der Erlöserkirche: Sollte die Entschärfung nicht klappen und die Arbeiten länger als 21 Uhr dauern, wird die Sprengung vorraussichtlich auf Mittwoch verschoben. "Wir können nicht dafür garantieren, dass heute noch gesprengt wird, falls die Entschärfung nicht klappt", sagt Techniker Andreas Heil von der Firma Tauber. 

+++ 16.34 Uhr: Eine Augenzeugin meldet, dass die Bayerische Staatsbibliothek geräumt wurde. Die Straßen leeren sich; vor Ort werde den Leuten gesagt, sie sollen bis zu einem Radius, der bis zum Siegestor reicht, die Fenster schließen und in ihren Wohnungen bleiben. Es fahren keine Busse mehr, das Gebiet ist auch für den Verkehr weiträumig abgeriegelt worden.

+++ 16.29 Uhr: Neuigkeiten von der Pressekonferenz: Ab 17 Uhr wollen die Experten den Zünder der Bombe - sein komplizierter Aufbau sei das Hauptproblem - reinigen. Danach werde man versuchen, die Bombe aus der Ferne zu entschärfen. Wie ein Mitarbeiter der Firma Tauber erklärt, sei dies der erste derart gelagerte Fall in Bayern - darum müssen die Spezialisten aus Brandenburg ran. Dort habe es in der Vergangenheit mehrere ähnliche Bombenfunde gegeben.

+++ 16.04 Uhr: Münchens Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer erklärt auf der Pressekonferenz, dass auch ein kleines Stück des Mittleren Rings von der derzeit stattfindenden Räumung betroffen ist. Die Räumung soll bis 16.30 Uhr abgeschlossen sein - dann wollen die Experten mit der Entschärfung beginnen. Mit der Ausweitung der Sperrzone steigt die Zahl der betroffenen Münchner auf 3000.

+++ 15.52 Uhr: Die Feuerwehr verschickt eine Allgemeinverfügung zur Sperrzone. Darin wird genau erklärt, wo man sich wann aufhalten darf - und wo nicht.

+++ 15.30 Uhr: Die dpa berichtet von vielen Passanten, die ihre Handys zückten und Fotos von den vielen Einsatzfahrzeugen an der Leopoldstraße machten. Eine halbe Stunde vor der geplanten Entschärfung dürften auch die U-Bahnen nicht mehr im Untergrund die Gefahrenzone durchfahren. Und wenn die Entschärfung nicht klappt? „Dann muss der Experte überlegen, was man tun kann“, sagt der Feuerwehrsprecher. An eine kontrollierte Sprengung der 250-Kilo-Bombe mitten in einer Millionenstadt möchte so recht niemand denken.

+++ 15.25 Uhr: In der Katholischen Akademie betreuen Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes gestrandete Anwohner. Auf Feldbetten hatten sie hier die Nacht verbracht.

+++ 15.22 Uhr: Gegen 16 Uhr soll Günther Sobieralski, Geschäftsführer einer Spezialfirma aus Oranienburg (Brandenburg), entscheiden, ob die Bombe entschärft oder gesprengt wird. Sobieralski gilt als Experte für Bomben dieser Art.

+++ 15.20 Uhr: Die Stadt München schleppt Autos ab, die in der Sperrzone geparkt sind - auf Kosten der Stadtverwaltung.

+++ 14.49 Uhr: Gas, Wasser und Strom wurden abgestellt, der Verkehr rund um die Münchner Freiheit wird umgeleitet.

+++ 14.40 Uhr: Die Polizei hat den Sperrradius auf einen Umkreis von 1000 Metern erweitert. Evakuiert wird das erweiterte Sperrgebiet zwar nicht - die Bewohner sollen aber in ihren Wohnungen bleiben.

+++ 14.30 Uhr: Die Bombe soll sich inzwischen nicht mehr im Boden, sondern in der Waagerechten befinden. Laut Feuerwehr sei sie nun in einer Position, die eine Untersuchung möglich macht.

+++ 14.20 Uhr: Im Falle einer Sprengung besteht Gefahr für ein angrenzendes Gebäude. Laut Feuerwehr sei nicht auszuschließen, dass das Haus einstürzt, wenn die Bombe kontrolliert detoniert.

+++ 14.17 Uhr: Um 15.30 Uhr will die Feuerwehr weitere Informationen bekanntgeben. Oberbürgermeister Christian Ude, Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer, ein Angestellter der Entschärfungsfirma sowie Claudia Vollmer (Verwaltungsdirektorin im Kreisveraltungsreferat) und Branddirektor Jörg Fiebach von der Berufsfeuerwehr München stehen Rede und Antwort.

+++ 14.12 Uhr: Ein Feuerwehrsprecher sagte am Mittag, dass der Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg nicht vor 16 Uhr entschärft werden könne. Nach wie vor nicht ausgeschlossen wird, dass die Bombe, die mit einem Langzeitzünder versehen ist, nicht einfach unschädlich gemacht werden kann, sondern notfalls gesprengt werden muss. In diesem Fall müsste die Evakuierungszone nochmals erweitert werden.

Was ist ein Langzeitzünder? Hier finden Sie die Erklärung!

+++ 13.50 Uhr: Laut Feuerwehr ist der Sprengstoffexperte aus Brandenburg in München angekommen. Er untersucht die Bom

+++ 13.30 Uhr: Neben den Straßensperrungen sorgt auch die Sperrung des U-Bahnhofs Münchner Freiheit für Behinderungen. Zwar fahren die Züge der Linie U3 und U6 - sie halten allerdings nicht an. Verkehrschaos herrscht laut Polizei aber nicht mehr.

+++ 12.25 Uhr: Während auf die Experten gewartet wird und die Entscheidung Sprengung oder Entschärfung noch aussteht, bereitet die Kampfmittelbeseitung das Viertel vor. „Wir versuchen, die Bombe zu entschärfen. Bei dieser Entschärfung ist die Möglichkeit, dass die Bombe hochkommt, aber doch relativ groß“, sagte der Leiter der Kampfmittelbeseitigung, Diethard Posorski. Darum müssten starke Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. „Wir bauen Wälle auf mit Sandsäcken und Gitterboxen.“

+++ 11.45 Uhr: Die Feuerwehr will am frühen Nachmittag über den aktuellen Sachstand und Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen informieren.

Bombenfund in München

+++ 11.45 Uhr: Im Pressebericht der Polizei heißt es: "Sämtliche Verkehrssperren und Einschränkungen im ÖPNV (Öffentlichen Personen-Nahverkehr, die Redaktion) bleiben nach wie vor bestehen. Die Sperren des Evakuierungskreises beziehen sich momentan auf folgende Straßen: Clemensstraße / Wilhelmstraße / Kaiserstraße / Fendstraße / Wagnerstraße / Werneckstraße / Ursulastraße / Haimhauserstraße / Hesseloher Straße / Marktstraße / Marschallstraße / Clemensstraße." Und: "Angaben zur Entschärfungsdauer können bisher nicht gemacht werden."

+++ 11.35 Uhr: Verwirrung vor Ort: Anwohner berichten, sie werden auf eine Sprengung um 12 Uhr vorbereitet. Die Feuerwehr dementiert: "Eine fixe Uhrzeit kann man nicht nennen", erklärt ein Sprecher. "Es ist schließlich noch nicht klar, ob entschärft oder gesprengt wird."Die Einsatzkräfte warten auf das Eintreffen der Sprengstoffexperten vom Kampfmittelräumdienst. Der wird gegen Mittag erwartet. "Dann wird entschieden, ob eine Entschärfung möglich ist", sagt ein Sprecher der Feuerwehr auf Nachfrage. "Falls das nicht geht, wird es eine kontrollierte Sprengung geben." Vor Ort riegelt die Polizei die Sperrzone ab und sorgt dafür, dass niemand das Gefahrengebiet betritt; Rettungsdienst und Feuerwehr sind im Einsatz.

+++ 11 Uhr: "Achtung, Achtung! Wegen akuter Gefahr muss dieser Bereich geräumt werden!" Laut Zeugen vor Ort fahren derzeit Lautsprecherwagen durch die Straßen und warnen vor der bevorstehenden Aktion. Am Nachmittag soll die Bombe entschärft werden.

+++ 10.45 Uhr: Feuerwehrleute erklären die Sperrzone - und die Evakuierung der vergangenen Nacht. „Es ist tatsächlich so, dass jederzeit die Bombe hochgehen kann“, sagt der Feuerwehrsprecher Alexander Purkl der dpa. „Das ist natürlich eine hohe Gefahr.“ Deshalb sperren die Einsatzkräfte eine Evakuierungszone rund um den Fundort ab, im Radius von 300 Metern. Mit Lautsprechern zogen sie stundenlang durch die Straßen, sie klingelten und klopften an den Türen, holten manche Anwohner sogar aus den Betten - niemand soll im Gefahrenbereich zurückbleiben.

+++ 10.15 Uhr: Die Feuerwehr vermeldet: Die Lage im Bereich der Feilitzschstrasse ist nach wie vor unverändert. Der Bereich ist großräumig abgesperrt. Ein Ende der Entschärfungsarbeiten ist derzeit nicht absehbar. Geplant ist eine Entschärfung am Abend. Für die Bürger die nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können, sind Betreuungsplätze eingerichtet worden. Für Fragen und Auskünfte der Betroffenen ist ein Bürgertelefon unter der Nummer 2353 5555 eingerichtet.

Bombenfund: Hier werden die Anwohner untergebracht

Hier finden Sie einen Überblick der Münchner Bombenfunde der vergangenen Jahre!

Kathrin Brack, Merja Schubert und Jochen Lehbrink (mit Material von dpa)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion