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Geheime Welt durch enge Tunnel: Rundgang unterhalb der Uni München

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Von: Regina Mittermeier

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Matthias Fahrmeir erkundet den unterirdischen Brunnenbereich an der LMU.
Matthias Fahrmeir erkundet den unterirdischen Brunnenbereich an der LMU. © Markus Götzfried

Die Brunnen an der LMU werden saniert, denn die Technik ist verrostet und verkalkt. Wir waren vor Ort - und zeigen einmalige Einblicke.

München - Matthias Fahrmeir steigt eine schmale Metallleiter hinab. Sie führt vom Brunnen am Geschwister-Scholl-Platz in die geheimen Gänge unter der Uni! Beim Ortstermin mit unserer Zeitung gibt er spannende Einblicke, wie es unter den Brunnen am Geschwister-Scholl- und am Professor-Huber-Platz aussieht. Beide werden bis Oktober saniert.

Die Bauzäune und Gerüste zeugen von den Arbeiten unter den Brunnen.
Die Bauzäune und Gerüste zeugen von den Arbeiten unter den Brunnen. © Markus Götzfried

Geheime Welt durch enge Tunnel: Rundgang unterhalb der Uni München

Die Bauzäune und Gerüste, die oben um die Springbrunnen herum aufgebaut sind, zeugen von den Arbeiten im Untergrund. Am Ende der Leiter wartet Fahrmeirs Kollege Olaf Lehmann. Fahrmeir leitet an der Ludwig-Maximilians-Universität das Dezernat für Liegenschaften und Technik. Gemeinsam mit Lehmann kümmert er sich auch um die Brunnen.

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Matthias Fahrmeir kraxelt in den Untergrund.
Matthias Fahrmeir kraxelt in den Untergrund. © Markus Götzfried

Von dort, wo die Männer stehen, führt ein enger Tunnel weiter. Dieser ist mit rund 1,20 Meter Höhe so niedrig, dass sich die Männer tief bücken müssen. In dem Gang verlaufen Wasserleitungen. Der Stollen verbindet unterirdisch die Brunnen, die sich östlich und westlich der Münchner Ludwigstraße gegenüberstehen. Es ist kalt und riecht modrig. „Die Brunnenschalen und die Becken sind undicht“, weiß Fahrmeir. „Es läuft viel Wasser im Inneren herunter.“ Dadurch sind die Wasserpumpen und -leitungen verrostet und verkalkt.

Die Wasserleitungen sind völlig verrostet und verkalkt.
Die Wasserleitungen sind völlig verrostet und verkalkt. © Markus Götzfried

Rundgang unterhalb der Uni München - Technik wird komplett erneuert

Die Technik wird komplett erneuert - das ist zuletzt 1955 passiert. Alles geschieht natürlich unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Denn die Brunnen und ihre unterirdischen Gewölbe sind sehr alt. Sie wurden zwischen 1840 und 1844 gebaut.

Auf diesem Gewölbe wurden die Brunnen Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet.
Auf diesem Gewölbe wurden die Brunnen Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. © Markus Götzfried

Weil sie den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden haben, sehen sie von außen praktisch so aus wie damals. Mit einem Unterschied: Die Brunnen hatten früher wohl einen goldenen Anstrich. Das haben Untersuchungen ergeben. Erst später haben sie ihr hellgrünes Aussehen bekommen - und auch die wird im Zuge der Sanierung aufgefrischt. Denn die Witterung hat das Grün an vielen Stellen abblättern lassen.

Olaf Lehmann zeigt die verwitterte Brunnenoberfläche.
Olaf Lehmann zeigt die verwitterte Brunnenoberfläche. © Markus Götzfried

Kosten soll das Ganze rund zwei Millionen Euro. Teile des technischen Innenlebens wurden schon abgeschraubt. Nun wurden vor kurzem die Gerüste und Absperrungen um die Brunnen aufgestellt. Und ab Dienstag werden sie saubergemacht, so Fahrmeir. Also plätschert heuer kein Wasser in den Brunnen - nächstes Jahr dafür aber wieder umso schöner.

Das Plätschern startet im April

Ab Gründonnerstag, 6. April, werden die städtischen Brunnen nach und nach wieder aufgedreht.
Ab Gründonnerstag, 6. April, werden die städtischen Brunnen nach und nach wieder aufgedreht. © Marcus Schlaf

Endlich! Am Donnerstag, 6. April, wird der erste Brunnen wieder aufgedreht. Ab dann werden nach und nach alle rund 200 städtischen Anlagen von der Winterverschalung befreit, gereinigt und in Betrieb genommen. Mitte Mai sind die Letzten an der Reihe, darunter der begehbare Stachus-Brunnen. Er plätschert stets erst nach den Eisheiligen wieder.

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