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Die Rückkehr der Einbrecher nach Corona: Fallzahlen steigen in München drastisch

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Von: Nadja Hoffmann

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Die Einbrecher sind zurück in der Stadt.
Die Einbrecher sind zurück in der Stadt. © Michaela Rehle

Corona hat es Einbrechern erschwert, ihren kriminellen Machenschaften nachzugehen. Jetzt sind sie zurück in München, wo die Fallzahlen auffallend steigen. Vor allem im Westen.

Die Corona-Zeit hat uns vieles abverlangt. Sie hatte aber auch etwas Gutes – zumindest aus Sicht der Polizei. Denn während der Pandemie ist es zu deutlich weniger Einbrüchen in Stadt und Landkreis München gekommen. „Jetzt steigen die Fallzahlen wieder“, erklärt Volker Hemmert. Laut dem Leiter des Kommissariats 53 (Einbrüche private Objekte) haben sich die Fälle in den vergangenen Wochen auffällig gehäuft. Besonders betroffen sei derzeit der Münchner Westen. Die Täter, die aus dem Ausland an die Isar kommen, schlagen aber auch in anderen Vierteln der Stadt zu. Der Schaden geht in die Millionen. „Oftmals ist vor allem aber der individuelle Schaden groß“, erklärt der Polizist. Denn: Für die Betroffenen ist es schwer zu verarbeiten, dass jemand Fremdes in den privatesten Bereich eingedrungen ist. Viele fühlen sich danach unsicher, „sie halten es in den Räumen nicht mehr aus“. Letztlich hilft manchmal nur noch ein Umzug.

Fast schon wieder Vor-Corona-Niveau erreicht

Ein Trauma, das zuletzt immer mehr Münchner durchgemacht haben. Allein seit Anfang November hat die Polizei von 41 versuchten und vollendeten Einbrüchen im privaten Bereich berichtet. Es zeige sich laut Hemmert, dass die Zahlen das Vor-Corona-Niveau ansteuern. Erreicht hätten sie dieses aber noch nicht. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 gab es 1103 Einbrüche, 2016 waren es sogar 1540. Das entspricht im Schnitt über vier Taten pro Tag. Zum einen gebe es Einbrüche im Rahmen von Beschaffungskriminalität. Diese würden wahllos geschehen. Professionelle Banden, die laut Hemmert aus praktisch aus allen europäischen Nachbarländern und nicht nur aus dem Osten kommen, gehen gezielt durch die Viertel und suchen sich passende Objekte aus. In München, wo es mehr Wohnungen als Häuser gibt, seien erstere häufiger betroffen.

Menschen waren während der Pandemie daheim

Jetzt im Winter passieren die meisten Taten dann, wenn es dämmert. Wer nicht daheim ist, hat kein Licht an. Das sehen Einbrecher, die reingehen und alles mitnehmen, „was sich verramschen lässt“. Immer gilt: Schnell sein und nicht gesehen werden. Ein Konzept, das während Corona viel schwerer aufgegangen ist. Viele Münchner sind privat daheim geblieben und waren auch im Homeoffice. Jetzt zeigt sich: So haben sie nicht nur sich, sondern auch ihr Hab und Gut geschützt.

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