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Eggarten-Siedlung: Zoff um Häuser-Abriss - ÖDP und München Liste stellen Strafanzeige

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Von: Sascha Karowski

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Der Eggarten in der Lerchenau.
Der Eggarten in der Lerchenau. Dort sollen neue Wohnungen entstehen. © Hajo Dietz

ÖDP und München Liste stellen Strafanzeige gegen die Entrümpelung und den Abriss von rund 30 Häusern in der Eggarten-Siedlung in der Lerchenau. Grund: Die Häuser böten derzeit noch schützenswerten Fledermausarten ein Zuhause.

München - Ein Abbruch der Gebäude würde demnach einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz darstellen. Der Investor, die CA Immo, bestätigt auf Nachfrage die Abrisspläne. Leerstehende und meist baufällige Gebäude würden in Abstimmung mit den Behörden abgebrochen. Das sei notwendig, da ein Großteil der Häuser stark belastet und einsturzgefährdet sei.

Eggarten: Stadt plant 1800 Wohnungen im Münchner Norden

Die Stadt möchte im Münchner Norden in den nächsten Jahren ein neues Quartier mit rund 1800 Wohnungen errichten. Dagegen gibt es Proteste, unter anderem vom Bund Naturschutz, der zuletzt argumentiert hatte, dass die Eggarten-Siedlung als große, naturnahe und weitgehend unbebaute Freifläche ein für den Biotopverbund im Münchner Norden überaus wichtiges Zentrum darstelle und Lebensraum für diverse Tierarten sei. Auf Ähnliches verweist nun die Fraktion von ÖDP und München Liste.

Der Stadtrat hatte im März beschlossen, dass für das Gelände ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. In dem Beschluss ist auch festgehalten, dass drei Bestandsgebäude erhalten bleiben sollen. Zwar darf der Investor die übrigen Gebäude abreißen, sofern sie nicht unter Denkmalschutz stehen. Allerdings sagen die Stadträte Tobias Ruff und Dirk Höpner, dass der Abriss unzulässig sei, weil es weder eine FFH-Verträglichkeitsprüfung, noch einen gültigen Bebauungsplan gebe. Ohne diese Voraussetzungen dürften die Gebäude, die wohl schützenswerte Fledermäuse beheimateten, schlicht nicht abgerissen werde.

Eggarten-Siedlung: Tobias Ruff (ÖDP) spricht von rabenschwarzem Tag

„Heute ist ein rabenschwarzer Tag für alle Eggarten-Freunde“, sagt Fraktions-Chef Tobias Ruff. „Die Belange des Natur-, Klima- und Artenschutzes und der Lebensqualität in den angrenzenden Vierteln werden der Profitgier Einzelner geopfert. Wir werden uns gegen diesen Plan mit allen Mitteln wehren.“ (ska)

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