Rollender Bunker für Joe Biden: US-Präsident mit „Beast“ unterwegs - spezielle Vorkehrungen bei G7-Transport

Wenn Politiker reisen, tun sie das extravagant. In diesen Dienstwagen werden die G7-Staatschefs kutschiert. Sie könnten auch beim G7-Gipfel 2022 in Elmau zum Einsatz kommen.
München – Der Transport von Staatsgästen ist immer wieder ein Schauspiel: Motorrad-Eskorten, Hubschrauber-Flüge – und sogar selbst mitgebrachte Autos. Bei den vergangenen internationalen Gipfeln in Deutschland haben viele Staatsoberhäupter ihre eigenen Autos einfliegen lassen. Ob das auch beim G7-Gipfel 2022 in Elmau der Fall sein wird, wird vorab nicht verraten – die US-Botschaft etwa hält solche Details aus Sicherheitsgründen streng geheim, heißt es gegenüber unserer Zeitung.
Unwahrscheinlich wäre das aber nicht: Beim G7-Gipfel 2015 hatte Barack Obama vorsichtshalber sein eigenes Auto nach Elmau mitgebracht – falls die Hubschrauber nicht abheben sollten. Der Cadillac One alias „The Beast“ ist wohl der bekannteste Dienstwagen der Welt. Der Autogigant General Motors hat die schwarze Staatslimousine speziell für den US-Präsidenten gebaut.
G7-Gipfel 2022 in Elmau: Diese Staatskarossen fahren die Politker
Obama hatte sein „Beast“ im Jahr 2009 bekommen: Angeblich wiegt der Wagen acht Tonnen und besteht aus Stahl, Aluminium, Titan und einer Keramikschicht. Das gepanzerte Auto soll sogar mit Tränengaskanonen, Sauerstoff und Blutkonserven mit der Blutgruppe des Präsidenten ausgestattet gewesen sein. Das Modell, in dem Joe Biden nun kutschiert wird, wurde für Ex-Präsident Donald Trump im Jahr 2018 angefertigt. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden so modernisiert, dass das neue „Beast“ auch als rollender Bunker bezeichnet wird.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird hingegen unauffälliger kutschiert: DS7 Crossback Élysée heißt der Luxus-SUV, in dem Macron seit einem halben Jahr chauffiert wird. DS war ursprünglich ein Luxus-Label von Citroën, wurde 2016 aber zur eigenen Automarke. Auch diese Staatskarosse verfügt über eine Panzerung, ist präsidententauglich ausgestattet und verfügt über ein riesiges Faltdach, damit der Staatschef sich seinem Volk präsentieren kann. In der Regel nimmt Macron den Wagen aber nicht zu Staatsbesuchen mit.
Dienstwagen gepanzert und sprengstofffest: Alles zur Sicherheit der G7-Regierungschefs
Japans Premierminister Fumio Kishida stehen zwei Fahrzeugtypen als Dienstwagen zur Verfügung: der Toyota Century sowie der Lexus LS600h L. „Es ist uns nicht bekannt, ob Premierminister Kishida zum G7-Gipfel mit einem eigenen Wagen anreisen wird“, heißt es von der japanischen Botschaft. „In der Regel ist es allerdings nicht üblich, dass der japanische Premierminister zu Treffen im Ausland – wie dem anstehenden G7-Gipfel – seinen eigenen Wagen mitbringt.“

Der britische Premierminister Boris Johnson fährt in einem silbernen Jaguar XJ Sentinel durch Großbritannien – angeblich soll der granaten- und sprengstofffest sein. Und Bundeskanzler Olaf Scholz setzt wieder, wie seine Vorgänger auch, auf einen Mercedes als Dienstwagen: den S 680 Guard. Die gepanzerte S-Klasse wiegt etwas mehr als vier Tonnen und kostet mehr als eine halbe Million Euro. Als das Auto geprüft wurde, feuerten Mitarbeiter des staatlichen Beschussamtes in Ulm 300 Kugeln auf den Mercedes. Den Dummies im Wagen wurde kein Haar gekrümmt.