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Haftstrafe für Neonazi Hasselbach

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Philipp Hasselbach hatte auf einen anderen Neonazi eingeprügelt. ebu

München - Philipp Hasselbach (23), führendes Mitglied der Münchner Neonazi-Szene, bleibt im Gefängnis. Körperverletzung und Beleidigung brachten ihn letztlich hinter Gitter.

Das Amtsgericht hat den vorjährigen NPD-Bundestagskandidaten Philipp Hasselbach (23) wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt. Bei Rechtskraft der Entscheidung muss der Multi-Funktionär außerdem zwei zur Bewährung ausgesetzte Strafen von insgesamt zweieinhalb Jahren verbüßen.

Die Staatsanwältin warf Hasselbach vor, auf dem Gelände der Kultfabrik mit seiner Clique über zwei gegnerische Neonazis hergefallen zu sein, wobei einer von einer Bierflasche erheblich am Kopf verletzt wurde. Diesen Schlag nahm der Mitangeklagte Franz S. (21) auf sich, der acht Monate mit Bewährung bekam. Notwehr nahm ihm das Gericht nicht ab. Schließlich war seine Gruppe weit in der Übermacht.

Sein Spezl und Mitbewohner Hasselbach wurde auch wegen Beleidigung einer Staatsanwältin schuldig gesprochen. Der Vater einer kleinen Tochter hatte im überwachten Briefverkehr aus der Haft Frauen unter anderem als „primitive Fotzen“ bezeichnet.

Staatsanwältin Stefanie Schwarz hatte drei Jahre Haft für den „Freien Nationalisten“ und früheren Sprecher der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ beantragt. Szene-Anwalt Andre Picker forderte Freispruch im Hauptpunkt der Anklage. Mit einem weiteren Prozess ist zu rechnen, beide Seiten dürften Berufung einlegen.

Sarah List

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