Helfer schlagen Alarm: Zahl der Obdachlosen in München erschreckend hoch

Diese Zahlen alarmieren: Aktuell sollen rund 9000 Menschen in München ohne Obdach sein. Helfer nehmen die Stadt in die Pflicht.
Die bayerische Verfassung gibt es unter Artikel 106 vor: „Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung.“ Das könne München schon lange nicht mehr erfüllen, sagte Gordon Bürk, Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks, am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz der Inneren Mission München (IMM).
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Seit 2011 habe sich die Zahl der Wohnungslosen verdreifacht. Heute seien rund 9000 Menschen ohne feste Bleibe. Sie lebten in Notunterkünften und Clearinghäusern, in wilden Camps an der Isar und Abrisshäusern ohne Strom und Heizung, für die Vermieter dennoch Horrorpreise verlangten.
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Laut IMM-Geschäftsführer Günther Bauer, scheiterten inzwischen auch zahllose Fachkräfte an der Preisgrenze. So fänden etwa Erzieher, Pfleger, Busfahrer, Polizei- und Justizkräfte keine bezahlbare Bleibe mehr. Abhilfe kann sozialer Wohnungsbau schaffen. Doch von den 790.000 Wohnungen in der Stadt sind aktuell nur etwa 71.000 Sozialwohnungen. Deshalb müsse die Stadt wieder mehr Einfluss auf dem Wohnungsmarkt gewinnen, sagt Bürk.