Abheben am Flügelbahnhof: Kreisen über München bald fliegende Taxis?

Die CSU macht wahr, was Edmund Stoiber prophezeit hat: „Am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug!“ In einem Antrag fordert die Stadtratsfraktion jetzt Platz für Flugtaxis – am Hauptbahnhof.
München - Die Deutsche Bahn soll beim Neubau Flächen zur Verfügung stellen. Kein Scherz, wie Franktionschef Manuel Pretzl (42) der tz sagte: „Flugtaxis in München könnten schon bald Realität werden. Unternehmen stehen kurz vor der Zulassung.“
So gibt es beispielsweise in Gilching die Firma Lilium Aviation. Die arbeitet seit 2015 an dem ersten Prototypen eines Lufttaxis. Große ausländische Unternehmen sind bereits interessiert an der bayerischen Erfindung. Denn die hat es in sich: Der kleine Flieger hat einen Elektroantrieb, schafft Tempo 300 und soll noch heuer auf den Markt kommen.
In sieben Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen
„Damit wäre es theoretisch möglich, innerhalb von sieben Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen zu gelangen“, sagt Pretzl. „Da eine Express-Bahn noch auf sich warten lässt, sollte man offen in alle Richtungen denken.“ Die Flugtaxis würden in rund 400 Metern Höhe über den Gleistrassen schweben. Bei der Sanierung des Hauptbahnhofs soll die Deutsche Bahn deshalb eine geeignete Fläche auf dem Dach oder im Außenbereich einplanen. „Der Technologie-Standort München muss diese zukunftsweisende Entwicklung wachsam verfolgen“, findet Pretzl.
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Der Vorschlag löste gestern Kopfschütteln bei den anderen Rathaus-Fraktionen aus. Grünen-Chefin Katrin Habenschaden (40): „Ich würde es begrüßen, wenn man sich um die aktuellen Probleme des Verkehrs rund um den Bahnhof kümmern würde.“ So stapelten sich etwa mittlerweile die Fahrräder im Radlkeller. „Das sind die Probleme, von denen die Münchner erwarten, dass sie gelöst werden.“
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SPD-Chef Alexander Reissl (60): „Das ist schwierig über der dicht besiedelten Münchner Innenstadt. Es gibt ja Vorschriften. Und einen Luftverkehr mit Starten und Landen am Hauptbahnhof stellen wir uns schwierig vor.“ Das kann wohl nur Edmund Stoiber so richtig nachvollziehen
S. Karowski