München - Eine Bürgerinitiative im Viertel hatte den Umbau im Sinne der Sicherheit für Kinder und für mehr Lebensqualität schon länger gefordert. Auch der Bezirksausschuss Ludwigs-/Isarvorstadt befürwortet das Vorhaben und hat sowohl den Baumpflanzungen als auch dem Entfall der Parkplätze zugestimmt. Es gibt allerdings auch eine Bürgerinitiative, die dem Projekt kritisch gegenübersteht. Deren Bedenken teilt die CSU-Stadtratsfraktion. „Wir bezweifeln, dass wirklich alle Parkplätze wegfallen müssen“, erklärt der Sprecher im Bauausschuss, Alexander Reissl. Es sei ein Viertel mit Altbausubstanz, in dem viele Menschen wohnen, die ihre Autos auch irgendwo abstellen müssten.
Das Mobilitätsreferat hält den Wegfall der Parkplätze hingegen „angesichts des Zugewinns für Fußgänger, den Flächen für den ruhenden Radverkehr sowie der Begrünung“ für vertretbar. Dies entspreche der Intention der Verkehrswende und damit dem Stadtratsbeschluss zum „Mobilitätsplan Modellstadt München 2030“. Auch wenn im Glockenbachviertel schon jetzt ein hoher Parkdruck insbesondere zu Lasten der Bewohner herrsche, wie die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage einräumt.
Grünen-Stadträtin Gudrun Lux betrachtet den Umbau als „sinnvoll und zielführend“. Zentraler Punkt sei die bessere Verkehrssicherheit. „Hier sind viele Kinder unterwegs.“ Zudem handele es sich um eine zeitgemäße Aufwertung des Quartiers. Das Gegenargument der wegfallenden Parkplätze hält sie für nicht zukunftsorientiert: „Es gibt schon jetzt zu viele Autos in der Stadt.“
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Nikolaus Gradl, sieht es ähnlich. Er spricht von einer „überfälligen Reparatur hin zu mehr Aufenthaltsqualität“. Querungsmöglichkeiten würden verbessert, die Entsiegelung bedeute mehr Grün. Im Vorfeld des geplanten Umbaus sei ein Dialog mit unterschiedlichen Interessenvertretern im Viertel geführt worden. Gradl: „Der Aufschrei ist manchmal groß, aber wenn solche Maßnahmen mal umgesetzt sind, finden es die meisten toll.“