Doch der sogenannte Masterplan sieht noch viel mehr, auf dem 8,7 Hektar großenm Gelände des Paketpostareals, vor. Die denkmalgeschützte Paketposthalle soll ein öffentlicher Platz für kulturelle Begegnungen werden. Daneben könnte es sechs kleinere Wohn- und Bürogebäude geben. Ein Teil der 1100 Wohnungen sollen sozialgefördert sein. Daneben soll es Platz für 3000 Arbeitsplätze sowie ein Hotel geben. Die Gassen zwischen den Gebäuden sollen begrünt und möglichst autofrei werden. Und Landschaftsarchitekten planen über 1000 neue Bäume zu pflanzen. Dabei soll es sich um ein Milliarden-Projekt in der Summe handeln.
Wenn alles wie geplant verläuft, wird die Planungs- und Bauphase fünf bis zehn Jahre dauern, so schätzt es die Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Es wird deutlich: Die Liste ist lang und das Konzept vielseitig.
Doch diese Pläne gelten keinesfalls als gesetzt. Denn die Anregungen der Bürger* sollen auch in die Beschlussfassung der Stadt miteinfließen, versicherte Merk bei dem digitalen Dialog. Die Auftaktveranstaltung sei eine Möglichkeit für „eine sehr ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Areal, mit den Ideen und Entwürfen – aber auch mit Vorstellungen, die darüber hinausgehen“, so Merk.
Wie wird dieses Beteiligungsverfahren konkret aussehen? Begleiten wird den Prozess das Nexus-Institut. In der ersten Runde wurden Themen gesammelt, die Gegenstand kleiner Diskussionsrunden werden sollen. Im Juli sollen dann vier Gruppen à 25 zufällig ausgewählten Münchner Bürgern ab 14 Jahren ein Bürgergutachten mit ihren Empfehlungen erstellen. Um ein solcher Diskutant zu werden, kann man sich nicht etwa irgendwo freiwillig melden, sondern die 100 Münchner werden aus einer zufälligen Stichprobe des Einwohnermeldeamts generiert.
Die Auserwählten werden dann sogar von der Arbeit freigestellt und erhalten auch eine Vergütung. Dabei können die Münchner dann darüber diskutieren, wie hoch die Türme werden sollen und ob es wirklich einen Biergarten in luftiger Höhe geben soll – einzigartig wäre er allemal! *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA