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Unterdessen reißt auch im Rathaus der Diesel-Ärger nicht ab. Grund sind die Ausnahmegenehmigungen (wir berichteten). Das neueste Problem: Offenbar sind Schichtdienstleistende sowie Sozial- und Pflegedienste nicht automatisch (also über die Allgemeinverfügung) vom Diesel-Bann befreit. Sie müssten jeweils eine Genehmigung beantragen, wenn sie mit ihrem Euro-4-Fahrzeug ab 1. Februar innerhalb und auf dem Mittleren Ring fahren wollen.
Die Stadt hätte diese Gruppe gern noch in die Verfügung aufgenommen, allerdings lehnen der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das Ansinnen ab. Die Allgemeinverfügung war als Kompromiss mit den beiden Vereinen entstanden und soll nicht nachträglich geändert werden. VCD und DUH wollen zur Not auch klagen. Darauf würde es die SPD sogar ankommen lassen. Die Fraktion stellte gestern den Antrag, eben diese Gruppe nachträglich in die Verfügung aufzunehmen. „In der gegenwärtigen Krise wollen wir Menschen entlasten und nicht weiter belasten“, sagt Fraktionschefin Anne Hübner. Außerdem soll die Jahresgebühr für Ausnahmen (ohne Allgemeinverfügung) nur 25 Euro kosten, nicht 50 Euro, wie erst vorige Woche bekannt gegeben.
Die Grünen wollen sich derweil an den Kompromiss halten und zunächst Möglichkeiten erörtern, wie etwa Firmen über Sammelbestellungen Ausnahmegenehmigungen für ihre Mitarbeiter erhalten können. Außerdem wollen die Grünen auch noch mal mit VCD und DUH sprechen. (K.VICK, S. KAROWSKI)