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Polizei jagt den Feuerteufel von Giesing – Aufruf an die Anwohner

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Von: Nadja Hoffmann

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Großeinsatz: An der Tegernseer Landstraße brannte es am Zweiten Weihnachtsfeiertag.
Großeinsatz: An der Tegernseer Landstraße brannte es am Zweiten Weihnachtsfeiertag. © Berufsfeuerwehr

Immer wieder stehen Mülltonnen in Flammen: Wer ist der Feuerteufel, der bevorzugt in Giesing sein Unwesen treibt? Die Polizei will schnellstmöglich eine Antwort finden.

München – Angefangen hat er im März 2022. Schlimmer wurde es im Oktober. Und zwischen den Jahren hat er sich so richtig ausgetobt: Ein Feuerteufel, der in der ganzen Stadt München unterwegs zu sein scheint. Mit Vorliebe aber zündelt er an Mülltonnen im Stadtteil Giesing. Die Polizei ist ihm auf der Spur und macht die Suche nach dem Brandstifter, der enormen Schaden angerichtet hat, nun öffentlich.

München: Feuerteufel legt seit Monaten Brände – vor allem in Giesing

Die gute Nachricht: Münchner Bürger sind bei den Bränden bislang nicht verletzt worden. Das hätte aber auch ganz anders ausgehen können. „Es besteht große Gefahr, wenn eine Fassade in der Nähe ist“, sagt Alexandra Schmeitz, Leiterin des Kommissariats 13 für Branddelikte.

Sie weiß: Nur allzu schnell kann eine brennende Mülltonne ein ganzes Haus in Flammen setzen. Ob es sich bei dem Brandstifter um eine einzelne Person oder eine Gruppe handelt, ist nach Schmeitz’ Worten nach unklar: „Wir haben keine Eingrenzung.“

Im Fokus des Brandstifters: Die Hinterhöfe rund um den Tegernseer Platz.
Im Fokus des Brandstifters: Die Hinterhöfe rund um den Tegernseer Platz. © Sigi Jantz

Polizei München jagt den Feuerteufel von Giesing – Schaden von fast 100.000 Euro

Fest steht: Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung durch Brandlegung. Die Polizisten gehen also nicht davon aus, dass zum Beispiel sorglos weggeworfene Kippen die Feuer verursacht haben. Ob Brandbeschleuniger verwendet wurden, lässt Schmeitz offen. Manchmal konnten Anwohner die Feuer schnell löschen, manchmal verkohlten die Tonnen komplett. Und manchmal schlugen die Flammen tatsächlich auf Fassaden über. So geschehen am Zweiten Weihnachtsfeiertag an der Tegernseer Landstraße.

Ein Großeinsatz für die Feuerwehr, die mit massiver Rauchentwicklung konfrontiert war. Die Einsatzkräfte mussten die Fassade öffnen, um Glutnester ausfindig zu machen und zu löschen. Entsprechend teuer wird die Reparatur. Schmeitz schätzt den Schaden, der durch die Mülltonnen-Brände entstanden ist, auf fast 100.000 Euro. Wie oft der Feuerteufel insgesamt zugeschlagen hat, sagt die Ermittlerin nicht genau. Aber: „Die Zahl liegt im zweistelligen Bereich.“ Und das allein in Giesing.

Polizei bittet Bürger um Mithilfe und spricht direkt vor Ort mit Anwohnern

Rund um Weihnachten brannten auch Mülltonnen in Aubing und Feldmoching. Im Fokus hat der Brandstifter allerdings wohl die Hinterhöfe rund um den Tegernseer Platz. An die Anwohner hat Schmeitz zwei Bitten: Türen und Gitter von Mülltonnen-Häuschen immer schließen! Und: Die Giesinger sollen die Augen offen halten und Beobachtungen den Ermittlern melden.

Schmeitz bekräftigt, niemand brauche Hemmungen zu haben. Manchmal bringen schon scheinbar kleine Beobachtungen große Erkenntnisse. Die Polizei hat im Viertel Plakate aufgehängt, um die Bürger aufmerksam zu machen. Gestern Abend waren außerdem Beamte im Viertel unterwegs und sprachen mit den Anwohnern. Gemeinsam, so die Hoffnung, kann der Feuerteufel geschnappt werden.

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