Neue erschreckende Studie: In Münchens Immobilien-Blase steckt weltweit die größte Gefahr

In München findet sich für jede noch so teure Immobilie ein Käufer. Was aber, wenn Corona die Immobilienblase doch zum Platzen bringt? Eine neue Studie verheißt Ungutes.
- In München haben viele Menschen unter den hohen Immobilienpreisen zu leiden.
- In den vergangenen Jahren ging die Preisspirale kontinuierlich nach oben. Wann ist das Ende erreicht?
- Eine Studie verheißt nichts Gutes - Wer jetzt noch Wohnung oder Haus kauft, sollte sich einer Gefahr bewusst sein.
München - Dass München* viel zu hohe Immobilienpreise hat, ist hinlänglich bekannt. Immerhin heißt es meist: Eine Investition lohne sich langfristig. Eine aktuelle Studie aber verunsichert nun: Denn nach Einschätzung der Großbank UBS liegt die Landeshauptstadt beim Risiko einer Immobilienblase sogar weltweit vorne.
Immobilienmarkt München laut Studie am stärksten überbewertet - Wann platzt die Blase?
München zeigt demnach wie schon 2019 unter den betrachteten Metropolen die deutlichsten Zeichen einer Überhitzung, teilte das Geldhaus mit. Der Markt sei hier am stärksten überbewertet. Als Immobilienblase definiert die UBS eine starke, anhaltende Abweichung des Preisniveaus von Daten wie Einkommen, Wirtschaftswachstum und Bevölkerungswanderung. Die Anzahl der Jahre, die eine 60 Quadratmeter-Wohnung in Zentrumsnähe hier vermietet werden muss, um den Kaufpreis zu erreichen, beträgt aktuell 39 – Rekord. In München befeuerten die starke Wirtschaft und das Bevölkerungswachstum weiter die Märkte, während zu wenig neuer Wohnraum entstehe.
Die Bank errechnete im Global Real Estate Bubble Index 2020 für München einen Wert von 2,35 – bei mehr als 1,5 bestehe ein Blasenrisiko. Damit liegt München vor Weltstädten wie Paris und London (s. Tabelle). Die Corona-Krise* werde zum Test, ob die hohen Preise gerechtfertigt seien, so die Studie. Die Stabilität der Immobilienmärkte trotz der Sars-CoV-2-Pandemie lasse sich auch mit Staatshilfen erklären, die viele Menschen vor Einkommenseinbußen bewahrten.
Wohnen in München: Wie lange übersteigt die Nachfrage noch das Angebot?
Aber was heißt das für die Münchner? Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege für UBS in Deutschland, mahnt: „Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe erwägen, sollten Vorsicht walten lassen. Auch deshalb, weil die aktuellen Immobilienpreise noch nicht die langfristigen Folgen der Pandemie reflektieren.“ Immobilienexperte Rudolf Stürzer, dessen Verband Haus und Grund München 420.000 Immobilien im Großraum betreut, sieht dagegen keinen Grund zur Sorge. München habe weiterhin einen Sonderstatus. „Die Nachfrage übersteigt weiterhin deutlich das Angebot – in den nächsten 15 Jahren erwarten wir 250.000 bis 300.000 Neubürger.“

Selbst wenn die Kaufkraft durch Corona vereinzelt nachlassen sollte, stünden immer noch genug in der Schlange, um die hohen Preise zu bezahlen. Zudem bemerke man einen weiteren Effekt der Corona-Pandemie: „Der Stellenwert des Wohnens ist gestiegen. So sind zum Beispiel Gärten und Balkone noch gefragter. Und wenn die Münchner sparen, dann sparen sie nun eher etwa am Reisen als am Wohnen.“ Aber auch er gesteht ein: „Wie das in ferner Zukunft aussieht, können wir nicht sagen.“
München als reales „Monopoly“? Ein Milliardär kauft sich die nächste Immobilie - und das mitten im Herzen der Stadt. *tz.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks