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Spektakuläre Pläne: Schräglifte an ehemaligem Güterbahnhof - wichtige Entscheidungen bleiben Bürgern überlassen

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Von: Klaus Vick

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Vor zwei Türmen stehen in einer Allee mehrere Menschen
Sowas hat München noch nicht gesehen: Über Schräglifte sollen die zwei Türme erklommen werden können. © FKN

Neue Pläne für die Hochhäuser auf dem Areal der Paketposthalle: Eine Drehung der Türme soll die filigrane Form besser zur Geltung bringen. Ferner sind zwei Schrägaufzüge vorgesehen. Die Bürger sollen bei der Entwicklung des Quartiers mitreden.

München - Einst war die bis zu 30 Meter hohe Paketposthalle ein Güterbahnhof - nun soll das Bauwerk von zwei schrägen Aufzügen flankiert werden. Himmelsleitern für das Hochhaus-Projekt! Am Dienstag wurden in der Sitzung der Stadtgestaltungskommission die neuesten Pläne präsentiert. Deren kühn und elegant geschwungene Kon­struktion orientiert sich an der bogenförmigen Architektur der bestehenden Paketposthalle.

Der Plan stammt vom Schweizer Büro Herzog & de Meuron, die auch die Allianz Arena* entworfen haben. Investor für das Areal an der Arnulfstraße ist die Büschl-Unternehmensgruppe. Entscheidungen für die Realisierung sind noch nicht gefallen - das Projekt befindet sich in einer frühen Phase des Genehmigungsprozesses.

München: Ausgewählte Bürger dürfen über genaue Konstruktion entscheiden

So steht auch die Höhenentwicklung der Türme noch nicht fest. Dies können etwa 100 durch Zufall ausgewählte Münchner* im Herbst diskutieren, genauso wie die Halle konkret genutzt werden und wie ein lebenswertes Viertel aussehen könnte.

Im Masterplan wurde eine Turmhöhe von 155 Metern vorgeschlagen. Die Ergebnisse des vom Stadtrat beschlossenen Bürgergutachtens fließen in die weiteren Planungen mit ein. Auch die Auswirkung der Türme auf die Stadtsilhouette wird noch durch ein Gutachten untersucht.

München: Aus Paketposthalle soll Kulturzentrum werden

Prinzipiell soll auf dem Gewerbe-Areal im Süden Neuhausens* ein neues, unverwechselbares Stadtquartier mit rund 1100 Wohnungen sowie Büros für 3000 Arbeitsplätze entstehen. Die noch als Briefverteilzentrum genutzte 124 mal 147 Meter große Paketposthalle (der Auszug ist für 2023 geplant) soll künftig als öffentlicher Treffpunkt und als Kulturzentrum genutzt werden.

Neu an der Planung für die Hochhäuser: Die Architekten haben zwei Schräglifte an den Außenfassaden ergänzt und die Türme so gedreht, dass die geschwungene Form besser zur Geltung kommt. In den obersten Etagen der Türme sind Gastronomie, Kultur und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform vorstellbar. Weitere Ideen: autofreie Gassen rund um die neuen Wohngebäude im Umgriff der Türme, Photovoltaik-Anlagen auf den gemeinschaftlich nutzbaren, begrünten Dachflächen.

Zudem wird eine Holzhybridbauweise der beiden Hochhäuser geprüft. Ein städtebauliches Modell des Areals ist ab diesem Mittwoch im PlanTreff an der Blumenstraße 31 ausgestellt (geöffnet von Dienstag bis Freitag jeweils zwischen 13 und 19 Uhr). Am 29. Juni gibt es eine öffentliche Veranstaltung für interessierte Bürger. (kv) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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