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Grünwalder Stadion positioniert sich - Wer sich nicht daran hält, fliegt raus

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Die Löwenkurve soll frei von Diskrimierung bleiben (Symbolbild).
Die Löwenkurve soll frei von Diskrimierung bleiben (Symbolbild). © picture alliance / dpa / Matthias Balk

Das Grünwalder Stadion hat neun Tafeln angebracht, die Rassismus und Gewalt bei Veranstaltungen untersagen - wer dagegen verstößt, muss draußen bleiben.

München - Neun neue Tafeln mit je einer Größe von 40 auf 30 Zentimetern hängen fortan im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße, dem „Sechzgerstadion“. Ihr Zweck ist es, die Besucher künftig auf eine grundlegende Sache hinzuweisen: Rassismus und Gewalt haben in dem Münchner Stadion nichts zu suchen. Wer dagegen verstößt, der fliegt raus. 

Münchner Stadion positioniert sich gegen Rassismus und Gewalt

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus und Gewalt“ hat die Landeshauptstadt (LHS) München, welche die Eigentümerin des Stadions ist, deshalb gemeinsam mit betroffenen Vereinen und Veranstaltern die geltenden Nutzungsvereinbarungen für die Sportstätte um eine Antidiskriminierungsvereinbarung erweitert. Eine Pressemitteilung des Referats für Bildung und Sport (RBS) erklärt: „Verboten ist künftig, Kleidung, Fahnen, Transparente, Aufnäher und Ähnliches mitzuführen oder zu tragen, deren Aufschrift geeignet ist, Personen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft oder sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts zu diffamieren.“ Dies gelte explizit auch für sichtbare Tätowierungen am Körper. Auch wer diskriminierende Äußerungen, Rufe, Gesten oder Parolen von sich gibt,verstößt gegen die neue Vereinbarung. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, wird unweigerlich dem Stadion verwiesen oder bekommt erst gar keinen Zutritt zur Sportstätte. 

Antidiskriminierungsvereinbarung für Stadion an der Grünwalder Straße

Die „Freunde des Sechz‘ger Stadions e.V.“ erklären auf Facebook: „Die Vereine haben damit auch endlich eine rechtliche Grundlage, Besucher, die zum Beispiel Symbole neonazistischer Organisationen offen zur Schau stellen, des Stadions zu verweisen.“

Mit diesem offiziellen Schritt wolle die LHS zeigen, dass sich die Sportstadt München als ein weltoffener und gastfreundlicher Austragungsort für sportliche Ereignisse verstehe. Bei der Anbringung der neuen Tafeln, auf denen die Antidiskriminierungsvereinbarung künftig für Jedermann zu lesen ist, betonte Sportreferentin Beatrix Zurek deshalb: „Der Sport soll ein Synonym für Fairplay und Teamgeist sein. Für viele Kinder und Jugendliche ein identitätsstiftendes Milieu. Da haben rassistische oder fremdenfeindliche Parolen keinen Platz.“

Während das Grünwalder Stadion umgebaut wird, kann der TSV 1860 München seine Heimspiele dort nicht austragen. Doch die Suche nach einer Alternative geht weiter. Unterhaching hat den Löwen schon abgesagt, jetzt zieht ein weiterer Klub nach. Jetzt ist die Entscheidung um das Grünwalder Stadion gefallen: Die DFL erteilt eine Lizenz für die 2. Liga.

kf 

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