1. Startseite
  2. Lokales
  3. München

München wollte beim Wohnungsbau klotzen – trotz Rekord gibt es aber eine bittere Wahrheit

Erstellt:

Von: Sascha Karowski

Kommentare

München: Die neu gebaute Wohnanlage an der Ludlstraße
München: Die neu gebaute Wohnanlage an der Ludlstraße. © Schlaf Marcus

Der Wohnungsmarkt in München ist überhitzt. Die Mieten hoch und Wohnungen knapp. Die Stadt hat sich hohe Ziele 2020 beim Wohnungsbau gesetzt, zu hoch? Die erste Bilanz.

München - 8.289 Wohnungen sind im vergangenen Jahr in München* entstanden – trotz Corona. Die Landeshauptstadt vermeldet sogar ein Rekordjahr. Der Wert bedeutet zudem nicht nur ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Auch in weit über 30 vorangegangenen Jahren wurden noch nie so viele neue Wohnungen in einem Jahr in München fertiggestellt. Lediglich 2006 gab es aufgrund von Nachmeldungen einen höheren Wert.

Wohnungen in München - Stadt wollte noch mehr erreichen

OB Dieter Reiter (SPD) teilte am Dienstag mit: „Es ist unter den schwierigen Rahmenbedingungen während der Corona-Krise gelungen, die Wohnungsbauzahlen weiter zu steigern. Das ist durchaus eine positive Nachricht.“ Die Stadt liegt allerdings weiterhin hinter den selbst gesteckten Zielvorgaben, denn der Stadtrat hatte eine Zahl von 8.500 Wohnungen vorgegeben.

Wohnungen in München: Was steckt hinter dem Rekordwert?

Maßgeblich basiert der Erfolg vom Vorjahr auf den Steigerungen bei den Baugenehmigungen: 81 Prozent der 2020 neu gebauten Wohnungen wurden von 2017 an durch Baugenehmigungsverfahren bei der Lokalbaukommission auf den Weg gebracht. Dieser starke Trend sei auch 2020 „durch die Genehmigungsbehörde weiter verstetigt“ worden, heißt es.

Die Baugenehmigungsbilanz beläuft sich auf insgesamt 11.528 neu genehmigte Einheiten. Damit wurde eine Steigerung um 5,5 Prozent gegenüber 2019 und bereits im vierten Jahr in Folge eine Jahresbilanz mit fünfstelligem Wert erzielt.

Corona in München: Kleine Verschnaufspause für den Wohnungsmarkt

Infolge der Corona-Pandemie* verzeichnet München im Jahr 2020 im Gegensatz zu den vorherigen wachstumsstarken Jahren nur einen sehr geringen Bevölkerungszuwachs von 0,16 Prozent gegenüber 2019. Bei leichten Wanderungsverlusten und einem Geburtenüberschuss ist die Landeshauptstadt bis Ende 2020 nur um etwa 2.500 Einwohner gewachsen. Für den Wohnungsmarkt bedeute das jedoch kaum mehr als eine kurze Verschnaufpause, heißt es. „Aus dem geringen Bevölkerungswachstum folgt keineswegs automatisch Entspannung.“

München platzt aus allen Nähten

München wächst und wächst und wächst. Gerade im Hinblick auf die Einwohnerzahl. Das bringt neue Herausforderungen mit sich, die bereits jetzt angepackt werden sollten.

Investitionen auch in Krisenzeiten – diese Devise verfolgt die SPD. Die Stadtratsfraktion will 100 Millionen Euro ausgeben, um Akzente für die Verkehrswende und im Wohnungsbau* zu setzen.

Auch interessant

Kommentare