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Zwei Tote nach Schüssen auf Baustelle: „Motiv könnte für immer im Dunklen bleiben“ - eine Hoffnung bleibt

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Stefanie Wegele, Katharina Haase, Johannes Heininger

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Zwei Tote bei Schüssen auf Baustelle in München
Zwei Tote bei Schüssen auf Baustelle in München © dpa / Sven Hoppe

Nach dem mysteriösen Fund von zwei Leichen auf einer Baustelle in München dauern die Ermittlungen weiter an.

Update 14. März 2019, 11.49 Uhr: Auch nach zahlreichen Zeugenbefragungen im persönlichen wie beruflichen Umfeld der beiden Toten hätten sich keine konkreten Hinweise ergeben, sagte ein Sprecher der Polizei München am Donnerstag. „Das Motiv könnte für immer im Dunkeln bleiben.“ 

Die Beziehung der beiden Männer sei bislang noch völlig unklar, hieß es. Die Ermittler schließen nicht aus, dass es sich bei den Schüssen nur um einen kurzzeitigen Konflikt am Morgen der Tat gehandelt hat. Die größte Hoffnung auf Klarheit besteht für die Polizei bei der Frage nach der Herkunft der Tatwaffe. Doch noch sei nicht geklärt, woher die Pistole stamme.

Derweil startet der Prozess im einen erschossenen Polizisten in Bonn. Ein junger Kollege soll während einer Übung aus Spaß auf ihn gefeuert haben. So der schwere Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

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Zwei Tote nach Schüssen auf Baustelle in München - was bislang bekannt ist

17.25 Uhr: Am Tag nach der Bluttat spricht die Polizei von einer „unklaren und diffusen“ Motivlage. Möglich sei, dass ein Zusammenspiel von privaten und beruflichen Problemen zu den Schüssen führten.

Nach tz-Informationen soll der Deutschkroate Gabrijel D. aus Haunstetten kurz zuvor von seiner Kündigung erfahren haben. Dies kann die Polizei weder bestätigen noch dementieren. Nach Angaben eines Sprechers gebe es jedoch keine Erkenntnisse darüber, dass der Bauleiter akute, konkrete Probleme mit dem zweifachen Familienvater aus einem Ort bei Görlitz gehabt hat.

War Andreas K. ein Zufallsopfer? Zur falschen Zeit am falschen Ort? Ein Angestellter der Firma, die am Neubau des Luxusquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Frauengefängnisses Neudeck beteiligt sind, erzählte, dass in der Branche alle mit Druck umgehen können müssten. Der Job des Bauleiters ist mit Stress verbunden. Auch privat schien der 29-Jährige Probleme gehabt zu haben. Er soll von der Mutter seiner beiden Kinder getrennt gelebt haben.

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Die Polizei durchsuchte noch am Donnerstag Gabrijel D.s Wohnung in Haunstetten. Dort seien keine Hinweise auf die Tat wie beispielsweise Briefe gefunden worden. Auch die Befragung der rund 30 Zeugen und Angehörige der beiden Männer gab bislang keine ganz konkreten Hinweise auf ein eindeutiges Motiv.

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11.41 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen am Mariahilfplatz am Donnerstagmorgen will die Polizei derzeit noch etwa 20 weitere Zeugen befragen, um das mögliche Motiv der Bluttat zu ermitteln. Am Donnerstag waren bereits die am Tatort befindlichen Mitarbeiter sowie die Familien der beiden Toten befragt worden. Auch die Herkunft der Tatwaffe soll möglichst bald aufgeklärt werden. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, man halte es aktuell für sehr wahrscheinlich, dass ein Zusammenspiel von mehreren beruflichen und privaten Gründen zu der Tat geführt habe. Weitere Details wurden bislang nicht bekannt.

9.51 Uhr: Wie die Polizei München auf Anfrage mitteilt, gibt es auch knapp 24 Stunden nach der Bluttat kaum Hinweise auf die genauen Hintergründe der Tat. „Das Motiv ist hier wirklich schwer zu ermitteln, da die beiden Beteiligten ja nichts mehr sagen können“, so ein Pressesprecher. Dennoch werde weiter ermittelt und Zeugenaussagen ausgewertet.

Neben der Frage nach dem Motiv und ob dieses im privaten oder beruflichen Umfeld der beiden Toten liegt, wird auch wegen der vermutlichen Tatwaffe ermittelt. Diese hatten die Einsatzkräfte am Leichenfundort entdeckt. Es soll sich um eine Pistole der Marke „Glock“ handeln. Woher die Waffe stammt und wie der Täter an sie herangekommen ist und ob die Tat womöglich geplant war, ist nun ebenfalls Teil der Ermittlungen.

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Update vom 22. Februar, 6.52 Uhr: Die Ereignisse, die sich am Donnerstagmorgen auf einer Baustelle in München abgespielt haben, liegen nach wie vor wie ein dunkler Schatten auf der Stadt. Doch was führte zu den tödlichen Schüssen? Über das Motiv des 29-Jährigen kann bisher nur spekuliert werden. Die Polizei soll bis zu 30 Männer vernommen haben, die sich zur Tatzeit auf der Baustelle befanden.

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20.40 Uhr: Die Firmen, bei denen Täter und Opfer angestellt sind, wollten sich beide in offiziellen Stellungnahmen gegenüber der tz nicht äußern. Einer, der die beiden Beteiligten kannte, ist der Projektleiter Hans-Jürgen Taub von Taub Architekten. „Ich hätte mit beiden heute um 14 Uhr einen Jour Fixe gehabt. Ich bin zutiefst schockiert, das ist eine menschliche Tragödie“, sagte er wenige Stunden nach den tödlichen Schüssen. Über das Motiv rätselt auch er. „Auf einer Baustelle gibt es schon mal Streit. Aber bei den beiden hat sich kein Streit angedeutet.“ Auch der Bauherr sei zutiefst betroffen und am Boden zerstört, sagt Taub. Das Opfer hinterlasse eine Familie mit zwei Kindern: „Wir werden schauen, ob wir die Familie irgendwie unterstützen können.“

München: Kollege äußert sich zur Bluttat

19.49 Uhr: Die tz hat sich auf Spurensuche begeben. Ein Kollege des 45-Jährigen sagt bedrückt: „Ich kann es nicht glauben. Noch ein paar Minuten zuvor haben wir uns gesehen - und jetzt ist er tot. Mir tut es so leid für seine Familie. Er hatte zwei kleine Kinder …“ Ein weiterer Angestellter der Firma, die sich um den Neubau des Wohnquartiers kümmert, erzählt: „In dieser Branche müssen alle mit enormem Druck umgehen können. Das betrifft einfache Bauarbeiter und leitende Angestellte genauso wie die Planer und Architekten. Hier geht es um extrem viel Geld, enge Fristen und harten Konkurrenzdruck. Dass es in Besprechungen mal laut wird, ist keine Seltenheit. Aber dass jemand zur Waffe greift und sein Gegenüber am Schreibtisch erschießt, ist mir unerklärlich. So etwas habe ich in meiner über 30-jährigen Laufbahn noch nicht erlebt!“ Auf der Baustelle wurde der Betrieb am Donnerstag sofort eingestellt.

Tödliche Schüsse in München: Opfer und Täter wohl in Streit geraten

19.11 Uhr: Erste Ermittlungen ergaben, dass die beiden Männer aus noch unbekannten Gründen in Streit geraten waren. Nach tz-Informationen soll sich der 29-jähriger Augsburger, wohl Architekt und in leitender Funktion auf der Baustelle tätig, zunächst in seinem Büro in einem der oberen Container aufgehalten haben. Wie die tz aus dem Umfeld der Baustelle erfuhr, kam es dort um kurz vor 9 Uhr zu einem Gespräch mit dem Polier. Der Inhalt ist nicht bekannt, war aber wohl hochemotional. Denn Sekunden später fallen Schüsse. Ein Augenblick Pause, dann knallt es wieder. Als Arbeiter die Tür öffnen, finden sie die Leichen. Offenbar hatte der Architekt eine Pistole gezogen, den Polier erschossen und sich selbst gerichtet. Die rund 50 Bauarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt an der Grube waren, wurden vom Gelände geführt und von Polizisten befragt.

Warum sind die beiden Männer auf der Baustelle derart in Streit miteinander geraten, dass sie die Begegnung in dem Bürocontainer nicht überlebten? Der mutmaßliche Angreifer, der Deutsch-Kroate Kristian B. (alle Namen geändert), erschoss um 8.50 Uhr zunächst den 45-jährigen Polier Stefan F. und richtete sich anschließend selbst. Über die Hintergründe rätselt die Mordkommission genauso wie Angehörige, Arbeitgeber und Kollegen. Fraglich auch: Wie kam der Täter an die Pistole? Und warum hatte er sie auf der Baustelle dabei?

Rund 150 Beamte bei Großeinsatz in München im Einsatz

14.58 Uhr: Polizeiangaben zufolge sollen am Morgen rund 150 Beamte im Einsatz gewesen sein. Um Ablauf und Motiv der Tat abschließend klären zu können, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Es werden auch Personen befragt, die sich zur Tatzeit ebenfalls auf der Baustelle aufhielten. Die Polizei bestätigte zudem, dass es sich bei dem Tatopfer um einen 45–jährigen Deutschen aus dem Landkreis Görlitz handelt und bei dem Täter um einen 29–Jährigen aus Augsburg mit deutscher und kroatischer Staatsangehörigkeit, der sich nach vorläufiger Beurteilung unmittelbar nach der Tat erschossen hat,

Nach Großeinsatz in München: Identität der Toten wohlbekannt

13.06 Uhr: Bei den beiden Toten soll es sich um einen Bauleiter sowie einen Polier, einen Vermittler zwischen Bauleiter und Arbeitern, handeln. Das erfuhr die tz von vor Ort anwesenden Arbeitern der Baustelle. Ersten Angaben zufolge soll der Bauleiter zunächst den Polier und dann sich selbst erschossen haben. Das Motiv ist noch völlig unklar. 

12.56 Uhr: Um den Bauplatz am ehemaligen Gefängnis hatte es jahrelangen Streit gegeben. Die Münchner Straßenzeitung „Biss“ wollte dort eigentlich ein Hotel gründen, in dem Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen eine Ausbildungsmöglichkeit geboten werden sollte. Die Pläne scheiterten. Nun entstehen an der Stelle teure Luxuswohnungen.

11.48 Uhr: Die Lage am Mariahilfplatz hat sich etwas beruhigt. Wie die Polizei bekannt gab, wird es keine Pressekonferenz zu dem Vorfall geben.

11.19 Uhr: Hier ereignete sich die Tat.

An diesen blauen Containern nahe des Mariahilfplatzes soll sich die Tat ereignet haben.
An diesen blauen Containern nahe des Mariahilfplatzes soll sich die Tat ereignet haben. © Johannes Heininger

Schüsse in München: Straßensperrungen aufgehoben - Lage entschärft sich

11.07 Uhr: Die Polizei hat die Straßensperrungen nun aufgehoben. Auch der ÖPNV-Betrieb wurde wieder aufgenommen.

11.00 Uhr: Die Polizei informiert mittlerweile auch auf Englisch über den Vorfall.

10.46 Uhr: Entgegen voriger Informationen handelt es sich bei dem genauen Tatort nicht um die Paulaner-Baustelle, sondern um die Baustelle am Neudeck, wo sich ehemals das Jugend-und Frauengefängnis befand.

München: Nach tödlichen Schüssen - Polizeisprecher Sven Müller gibt Statement ab

10.44 Uhr: Polizeisprecher Sven Müller gibt auf Twitter einen kurzen Überblick zu der Lage an der Baustelle am Neudeck.

10.40 Uhr: Die Polizei hat die Tatwaffe gefunden.

10.36 Uhr: Die Absperrung der Polizei betrifft derzeit folgende Straßen: Falkenstraße, Mariahilfplatz, Humboldtstraße, Gebsattelstraße und Ohlmüllerstraße. Das gilt auch nach wie vor für den ÖPNV. Die Polizei bittet darum, das Gebiet weiträumig zu umgehen.

10.35 Uhr: Einer der Toten sei der mutmaßliche Täter, sagte eine Polizeisprecherin. Es gebe noch keine Informationen, wer die beiden Getöteten seien.

10.23 Uhr: Die MVG teilt mit, dass die Tramlinie 18 sowie die Buslinien 52 und 62 weiterhin unterbrochen bleiben. Wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann, ist noch unklar.

München: Schüsse fielen auf Baustelle - bislang keine Erkenntnisse zu den Toten

10.20 Uhr: Wie die Polizei nun mitteilt, handelt es sich bei dem genauen Tatort um die Baustelle am Neudeck, wo sich ehemals das Jugend- und Frauengefängnis befand. Wer die beiden Toten sind, ist allerdings noch nicht bekannt. Die Sperrungen werden weiterhin aufrechterhalten. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

10.14 Uhr: Der Bereich an der Sparkasse gegenüber der Tramstation „Mariahilfplatz“ wurde ebenfalls abgesperrt. Die Polizei hat ihr großes Konzept für lebensbedrohliche Einsatzlagen hochgefahren.

10.06 Uhr: Jetzt ist klar, wo die Tat sich ereignet hat. Die Polizei verortet die Schüsse neben einem Baucontainer.

Zwei Tote nach Schüssen in München: Polizei gibt Einschätzung zur Lage

9.58 Uhr: Bei den Toten soll es sich laut Polizei um zwei Männer handeln. Es wurde eine Zeugensammelstelle eingerichtet. Laut Polizei sei die Lage unter Kontrolle. Gefahr für Unbeteiligte bestehe weiterhin nicht.

9.55 Uhr: Die Polizei geht derzeit davon aus, dass eine Person zunächst die Schüsse abgab und sich danach selbst richtete.

9.50 Uhr: Wie die Polizei bestätigt, gebe es zwei Todesopfer.

9.48 Uhr: Die Polizei hat via Twitter mitgeteilt, dass die Lage unter Kontrolle sei und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Der Tramverkehr rund um die Ohlmüllerstraße wurde eingestellt. Das Landratsamt wurde geschlossen.

9.44 Uhr: Wie die Polizei mitteilt, ging der Notruf um 08.50 Uhr ein. Die Polizei veröffentlichte eine Warnung an die Bevölkerung auf ihrem Twitter-Account. 

München: Alarm am Mariahilfplatz - Schüsse bestätigt - SEK mit Großaufgebot am Landratsamt

9.40 Uhr: Es könnte sich auch auf einer Baustelle an der Taubenstraße ereignet haben. Die Polizei hat mehrere Bauarbeiter versammelt. Die Polizei hat die Schüsse mittlerweile bestätigt.

München: Alarm an der Ohlmüllerstraße

Unsere Erstmeldung:

München - Aktuell läuft ein Großeinsatz der Polizei in der Ohlmüllerstraße nahe des Mariahilfplatzes in München. Die Beamten sind mit einem Team des SEK vor Ort. Auch ein Hubschrauber kreist über dem Geschehen. Schwer bewaffnete Polizisten mit Maschinenpistolen suchen die Gegend rund um das Landratsamt ab.

Die Polizei spricht von Schüssen und dass eine Person am Boden liegt.

kah

In München Riem kommt es im März 2019 auf der Truderinger Straße zu Schüssen durch die Polizei. Anfangs ist nur klar, dass ein Mann auf der Flucht ist - darüber informiert die Polizei auf Twitter. Warum geschossen wurde bleibt vorerst ein Rätsel. In Halle gab es eine Schießerei vor einer Synagoge.

In den USA ist ein beliebter TV-Liebling gestorben.

In Niedersachsen stürmte ein SEK eine Spielhalle.

Tote und Verletzte hat es nach Schüssen in einem Krankenhaus in Tschechien gegeben, meldet die Polizei via Twitter. Der Vorfall hat sich in einem Universitätsklinikum ereignet.

In NRW ist eine Polizeikontrolle eskaliert. Ein Beamter wurde durch Schüsse schwer verletzt.

In Bielefeld in NRW war wegen der Corona-Krise eine tödliche Messer-Attacke erst möglich.

Immer wieder kommt es in Deutschland zu Schießereien. In Berlin hörten Anwohner beispielsweise Schüsse in einem Hinterhof*. Die Polizei fand anschließend einen Schwerverletzten auf dem Gehweg liegen. *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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