Kreativer Einfall
Zaun löst das Problem nicht: Genervte Wiesn-Anwohnerin geht jetzt gegen Wildbiesler vor
Eine genervte Anwohnerin kämpft im Alleingang gegen ein gängiges Wiesn-Problem: Von ihrem Fenster aus schießt sie Wildbiesler vor ihrem Haus kurzerhand ab - mit einer Wasserpistole.
München - Es ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit und kann in Einzelfällen sogar als Erregung öffentlichen Ärgernisses gewertet werden. Die Rede ist vom „Wildbieseln“, das besonders während der Oktoberfest-Zeit in München grassiert - obwohl dafür ein saftiges Bußgeld droht. Eine genervte Anwohnerin greift nun zu ungewöhnlichen Maßnahmen und „schießt“ die pinkelnden Übeltäter kurzerhand selbst ab - mit einer Wasserpistole.
Oktoberfest: Wildpinkeln kostet bis zu 1000 Euro - doch viele kommen davon
Die einen lieben die fünfte Jahreszeit, die anderen sind genervt. Alle können sich aber wohl darauf einigen, dass der übermäßige Alkoholkonsum auf der Wiesn bei den meisten Besuchern nicht zu den brillantesten Entscheidung führt. Ein Mann etwa schlief gleich zweimal innerhalb eines Abends seinen Rausch bei den Wiesn-Sanitätern aus. Ein anderer Oktoberfest-Besucher fand einen interessanten Platz, um zu entspannen: Die Gepäckablage in der S-Bahn. Zahlreiche Wiesn-Gäste haben im Rausch offenbar auch Schwierigkeiten, die Toilette zu finden, denn Wildpinkler gehören während der Wiesn fast zum Stadtbild, obwohl Bußgelder von bis zu 1000 Euro möglich sind. Die Polizei kann allerdings nicht jeden Vorfall ahnden, denn bei Millionen von Besuchern haben die Beamten alle Hände voll zu tun. 2019 kam es allein auf der Theresienwiese zu 469 Straftaten.
Wasserpistole kommt statt gegen Tauben nun gegen Wildpinkler zum Einsatz
Eine Anwohnerin lässt sich das „Wildbieseln“ nun nicht mehr gefallen und geht im Alleingang dagegen vor. Schon seit Jahren stellen die Mieter ihres Wohnhauses zu Oktoberfest-Zeiten einen Zaun im Erdgeschoss auf, erzählte die Anwohnerin dem Fernsehsender RTL. Doch dadurch würde sich das Problem in die Tiefgarageneinfahrt verlagern, „weil die logischerweise nicht zugemacht werden kann“, so die Betroffene weiter. Doch dann hatte sie offenbar einen Geistesblitz. Eigentlich hatte sie sich eine Wasserpistole gekauft, um sich gegen die Tauben zur Wehr zu setzen. „Aber dann kam ich auf die Idee, dass ich damit ja auch die Leute nassspritzen kann“, so die Bilanzbuchhalterin. Ob die Strategie von Erfolg gekrönt ist, wird sich noch herausstellen. In jedem Fall hat die Anwohnerin wohl bis zum 3. Oktober noch viel zu tun.