Wird die Preisanpassung so beschlossen, sollen sich die 6,9 Prozent dem Vernehmen nach einigermaßen gleichmäßig auf alle Tickets verteilen, teilweise würden sogar mehr als der Durchschnittswert von 6,9 Prozent aufgerufen, bei anderen Tickets ist die Erhöhung aber auch weniger hoch. Legt man nun den Durchschnittswert zugrunde. würde beispielsweise der Preis der Einzelfahrkarte Kurzstrecke von derzeit 1,80 Euro auf mindestens 1,90 Euro steigen, der Preis der Einzelfahrkarte für die Zonen M - 2 von sieben auf wohl bis zu 7,50 Euro.
Die Streifenkarte kostet derzeit 15,20 Euro und könnte demnach mit 16,20 Euro zu Buche schlagen. Der Preis der Single-Tageskarte für die Zone M würde um bis zu 60 Cent steigen. Deutlich teurer würden auch die Monatskarten. Die IsarCard für die Zone M beziehungsweise zwei Zonen kostet aktuell 59,10 Euro und könnte künftig mit mindestens 63 Euro abgerechnet werden. Der Preis bei der Wochenkarte für die Zone M (derzeit 18,60 Euro) würde um wohl 1,20 Euro steigen. Und wer mit der Wochenkarte zum Flughafen will (Zonen M - 5 ) zahlt statt 63,10 Euro wohl mindestens vier Euro mehr.
Während die Kosten für den Nahverkehr jedes Jahr steigen, bleiben die Gebühren für das Anwohnerparken in München weiter unangetastet.
Derzeit zahlen Münchner 30 Euro pro Jahr für einen Parkausweis. Der gilt in den 62 Lizenzgebieten Montag bis Samstag zwischen 9 und 23 Uhr. Die Parkgebühren sind in München seit Jahren nicht nennenswert angehoben worden. Zwar möchten Grüne und SPD im Stadtrat die Kosten erhöhen, es fehlt aber nach wie vor die Einwilligung des Freistaates.
Wie berichtet, hatte der Bund hatte grundsätzlich die Möglichkeit eingeräumt, dass Kommunen die Parkgebühren selbstständig bestimmen können, die Staatsregierung müsste dazu allerdings eine Verordnung erlassen. Das steht nach wie vor aus, obgleich Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Verordnung bereits für Herbst vorigen Jahres angekündigt hatte.
„Die Abstimmungen zum weiteren Vorgehen laufen noch“, teilt ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage mit. „Wann diese abgeschlossen sind, ist noch nicht absehbar. In die Überlegungen sind aktuell auch die allgemeinen Preissteigerungen und die anhaltende Inflationsproblematik mit einzubeziehen.“ Könnte heißen, dass die Gebühren gar nicht so stark steigen werden, wie angenommen. Zuletzt hatte etwa die neue Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) von einer Erhöhung auf 200 Euro gesprochen. Befürworter einer Gebührenerhöhung befürchten jedoch, dass die CSU-geführte Staatsregierung das Thema vor der Landtagswahl gar nicht mehr anpacken wird.