München - Wochen-, Monats- oder Jahreskarten – viele Münchner sind mit Zeitkarten im öffentlichen Nahverkehrsnetz unterwegs. Doch nicht an allen U-Bahnhöfen kann man sich dieses Ticket aus dem Automaten ziehen.
Denn die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verfügt nur über eine feste Anzahl von rund 80 Geräten – die ab und zu auf Wanderschaft gehen.
Die Zeitkartenautomaten der MVG sind in den 90er-Jahren in Betrieb gegangen. Mittlerweile sind sie am Markt nicht mehr verfügbar und können laut MVG deshalb nicht mehr nachbestellt werden. „Aus diesem Grund können wir derzeit keine weiteren U-Bahnhöfe mit Zeitkartenautomaten ausstatten“, bestätigt MVG-Sprecherin Bettina Hess. Das freilich wissen die Fahrgäste nicht, weswegen sie sich oft wundern, warum sie an ihrem Heimbahnhof nicht mit Zeitkarten versorgt werden.
Angesichts der Automatennot greift die MVG in die Trickkiste. An neueren Stationen wie dem Olympia-Einkaufszentrum gibt es nämlich durchaus Automaten. Des Rätsels Lösung: Die Geräte „wandern“. „In einigen Fällen haben wir Zeitkartenautomaten von schwächer frequentierten Bahnhöfen zu stark nachgefragten Standorten versetzt“, sagt Hess. Soweit möglich, werde bei entsprechenden Entscheidungen berücksichtigt, ob und welche Kaufmöglichkeiten sich im näheren Umkreis der „abgebenden“ Station befänden. Hess verweist außerdem auf die Abo-Möglichkeit für klassische Zeitkartenprodukte.
Für die U-Bahn-Endstation Messestadt-Ost, die sich durch das P&R-Parkhaus zu einem gut frequentierten Umsteigepunkt für Pendler entwickelt hat, aber trotzdem über keinen Zeitkartenautomaten verfügt, hat Bettina Hess einen Trost: Voraussichtlich im Frühjahr werde die Kiosk-Verkaufsstelle hier wieder eröffnet. „Das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren läuft gerade.“ Dort könnten Kunden dann auch Zeitkarten des MVV-Tarifs erwerben.
Carmen Ick-Dietl