München - Härtere Strafen zu fordern löst nach Aussage der GdP die Hooligan-Probleme nicht
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat mehr Geld für Fußball-Fanprojekte gefordert. Als Reaktion auf Ausschreitungen gewaltätiger Bayern-Fans in Würzburg am Wochenende (wir berichteten) reiche es nicht aus, härtere Strafen zu fordern, teilte Harald Schneider, Vorsitzender der GdP in Bayern mit.
Mitglieder des inoffiziellen FC-Bayern-Fanclubs „Schickeria“ hatten auf der Fahrt zu einem Auswärtsspiel im Würzburger Bahnhof randaliert und drei Polizisten verletzt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte daraufhin härtere Strafen gefordert. Auch Franz Maget, SPD-Fraktionschef im Landtag, kritisierte die Forderung Herrmanns.
Besonders auf regionaler Ebene steige das Gewaltpotential unter Fußball-Fans, berichtet Gewerkschaftler Schneider, der auch sicherheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ist. Statt härtere Strafen zu fordern, müsse man die Fanprojekte der Vereine wieder finanziell fördern.
Die Zuschüsse aus dem Staatshaushalt seien in den 1990er-Jahren gestrichen worden, so Schneider. Innenminister Herrmann wies die Forderung zurück. Der Fall der „Schickeria“, die kein offizieller Fanclub des FC Bayern ist, zeige, dass man die gewaltätigen Fans nicht über Vereinsarbeit erreiche.
dpa / pv