München - Sie werden immer dreister: In Bogenhausen bekriegen sich Möbelpacker mit ihren Werbebotschaften auf Laternenpfählen. Alles wird zugekleistert - jetzt schreitet sogar die Polizei ein.
Mit ihren aggressiven, illegalen Werbe-Kampagnen haben mehrere Umzugsfirmen sich den Hass den Bürger – und die Aufmerksamkeit der Polizei – zugezogen. Ausgehend von Bogenhausen liefern sich die Möbelpacker mittlerweile einen regelrechten Kleinkrieg. Sie ziehen nachts durch die Straße und überkleben gegenseitig ihre Werbezettelchen an öffentlichen Einrichtungen, Verkehrs- und Laternenmasten, erklärt Wilhelm Wild, Kontaktbeamter der Polizeiinspektion Bogenhausen. „Das werden immer mehr und die Bürgen beschweren sich zunehmend.“
Die Methoden werden dabei immer dreister. Mittlerweile werden die Zettel rundum mit durchsichtigem Klebeband an die Laternenpfähle gewickelt. Wild: „Das kriegt man nur noch mit Messern wieder ab.“ Der Kontaktbeamte weiß, dass viele Bürger davon mittlerweile derart genervt sind, dass sie selbst die Verkehrsmasten in ihren Straßen wieder werbefrei kratzen.
Für die Firmen ist diese Art der Kundengewinnung sehr effektiv und vor allem billig. Aber auch illegal. Nach dem Straßen- und Wegegesetz ist dies eine „nicht genehmigungsfähige Sondernutzung“ erklärt Wild. Und damit eine Ordnungswidrigkeit. Um dem Werbe-Krieg Einhalt zu bieten, wurden laut Polizei-Angaben in den vergangenen Tagen mehrere Bußgeld-Bescheide verschickt. Für Ersttäter liegen diese zwischen 200 und 250 Euro. Bei Wiederholungstätern beläuft sich die Strafe auf bis zu 800 Euro.
Neben den wilden Plakatierungen gibt es derzeit laut der Polizei auch eine rasante Zunahme von Werbezetteln, die Gebrauchtwagenhändler an Autos befestigen lassen. Wild: „Die Fahrzeuge werden nicht mehr ausgewählt – die Zettel werden an Straßen und Parkplätzen bei allen Autos hinter die Scheibenwischer gehängt.“ Auch das ist nach Polizei-Angabe illegal und eine Ordnungswidrigkeit.
sri