Derzeit ist leider kein Betrieb auf der Linie 179 möglich.
8.30 Uhr: Neben der Tram-Linie 19 (20-Minutentakt) hat nun auch die Linie 25 den Betrieb aufgenommen. Allerdings nur im 30-Minutentakt. Ferner sollen auch die restlichen Buslinien langsam anlaufen.
7.54 Uhr: Gute Nachricht am Chaos-Morgen: Die U6 hat den Betrieb aufgenommen. Sie fährt laut MVG „eingeschränkt im 10-Minuten-Takt“.
7.44 Uhr: Mit diesen Bildern hat wohl auch jeder gerechnet. Und trotzdem schockieren sie bei der aktuellen Corona-Lage in München umso mehr. Zwar bittet die MVG auf ihrer Website, die Abstandsregeln einzuhalten - wie das aktuell funktionieren soll, bleibt wohl dem Pendler selbst überlassen. Ein aktuelles Bild:
7.33 Uhr: Wie nicht anders zu erwarten war, sind heute viele Münchner und München-Pendler aufs Auto umgestiegen. Ergebnis: Stau in ganz München. Bereits jetzt gibt es lange Rückstaus auf den bekannten Zubringerstrecken nach München A995, A94, A96, A95, A8 und vor allem auf der A9. Der Mittlere Ring ist bereits jetzt hoffnungslos überlastet.
7.01 Uhr: Weitere Bus-Linien fahren laut MVG überhaupt nicht aktuell: X30, 147, 149, 186, 197. Bei der Tram verkehrt nur die Linie 19 im 20-Minuten-Takt.
6.33 Uhr: Wie angekündigt wird der ÖPNV großflächig in München bestreikt. Laut MVG fährt aktuell keine U-Bahn - und keine Tram. Einzige Ausnahme: Die Linie 19 soll aktuell den Betrieb aufnehmen und dann einen 20-Minuten-Takt schaffen. Busse fahren - wenn überhaupt - sehr unregelmäßig und nicht nach Fahrplan. Die Linien 147, 151 fahren gar nicht. Die MetroBus-Linien (50 bis 68) fahren derzeit zumindest im 20-Minuten-Takt.
Update, Montag, 6.01 Uhr: Der Streik in München hat begonnen. Berufspendler müssen es aktuell ohne U-Bahn und mit nur sehr eingeschränktem Bus- und Tram-Verkehr in die Arbeit schaffen. Die größten Störungen und Überlastungen lesen Sie hier im Ticker.
Zusammenfassung, Sonntag, 20.01 Uhr: München - U-Bahnen fahren gar nicht, Trambahnen und Busse eingeschränkt. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass es gestern in Potsdam zu einer Tarifeinigung für die mehr als zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen kam. Die Beschäftigten des ÖPNV in Bayern sind von dieser Übereinkunft nämlich nicht betroffen. Hier wird nächsten Freitag separat verhandelt.
Kai Winkler, Verdi-Verhandlungsführer für den Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) in Bayern, hält jedenfalls den Streik für „unabwendbar“, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert etwa eine Kürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Ferner möchte Verdi höhere Zuschläge bei Nachtarbeit sowie bei Sonn- und Feiertagsdiensten durchsetzen. Mit der Begründung, dass die Beschäftigten im Fahrdienst aufgrund der Schichtarbeit besonderen Belastungen ausgesetzt seien, wie Winkler erklärt.
Stadtwerke (SWM) und Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hoffen unterdessen, dass der Potsdamer Abschluss als Grundlage für eine Tarifeinigung im Münchner Nahverkehr herangezogen wird. Der Abschluss für Pfleger, Erzieherinnen oder Behördenmitarbeiter sieht eine Corona-Prämie für die unteren Entgeltgruppen von 600 Euro vor. Mittlere Gehaltsgruppen erhalten 400 Euro, obere Lohngruppen 300 Euro. Ferner steigen die Löhne zum 1. April 2021 um 1,4 Prozent. Zum 1. April 2022 ist eine weitere Steigerung um 1,8 Prozent vorgesehen.
Arbeitgeber und Gewerkschaften einigten sich zudem auf eine Pflegezulage von insgesamt 120 Euro pro Monat ab 2022. Heinrich Birner, Verdi-Geschäftsführer in München, zeigte sich am Sonntag zufrieden: „Unter den Corona-Bedingungen ist das ein guter Abschluss. Wir haben starke soziale Komponenten für die unteren Entgeltgruppen durchgesetzt.“
Ob der Abschluss nun auch Signalwirkung für den ÖPNV hat? SWM und MVG warben am Sonntag dafür. Personalchef Werner Albrecht erklärte: „Es sollte Vorbild für München sein und eine Lösung beschleunigen. Das Volumen erscheint für uns noch finanzierbar. Die Grenze ist damit allerdings vor dem Hintergrund der Erlöseinbrüche, die wir auch 2021 infolge Corona erwarten, erreicht.“ MVG-Chef Ingo Wortmann ergänzte: „Eine Einigung am Verhandlungstisch liegt in greifbarer Nähe. Dafür muss man nicht ganz München lahmlegen.“
Der Warnstreik soll voraussichtlich bis Montagabend um 20 Uhr andauern. Trotzdem will die MVG versuchen, wenigstens ein paar Linien zu bedienen. Ob und welche Fahrzeuge fahren, wird am Montag Früh ab sechs Uhr im Internet unter www.mvg.de bekannt gegeben. Regional und S-Bahnen sind unterdessen am Montag fahrplanmäßig unterwegs. Wir haben uns umgehört, wie Pendler den Streik beurteilen. Klaus Vick, Sarah Brenner - *tz.de ist Teil des Ippen-Netzwerks.
„Ich kann den Streik gut nachvollziehen, schließlich kämpfen die Angestellten des Nahverkehrs für bessere Arbeitsbedingungen. Durch Corona ist einiges stressiger geworden und die Gesamtsituation hat sich verändert, dennoch sollten solch wichtige Themen nicht vernachlässigt werden.“ - Monica Brandt (77), Pensionistin aus München
„Ich fahre regelmäßig mit der U-Bahn zur Arbeit. Leider habe ich keine großen Alternativen und bin daher auf fahrende Züge angewiesen. So bleibt mir nichts anderes übrig als Montag entweder in der Arbeit abzusagen oder einen Teil der Strecke mit dem Rad zu fahren. Das ist besonders stressig, wenn man wichtige Termine hat.“ - Royce Braun (61), Sachbearbeiter aus München
„Ich finde den Streik nicht so gut, da er viele Pendler trifft und mit langen Wartezeiten verbunden ist. Hinzu kommt, dass ein Streik gerade jetzt während Corona viele Schwierigkeiten mit sich bringt. Wie soll man beispielsweise an einem überfüllten Bahnsteig 1,5 Meter Abstand halten?“ - Medina Mujkec (44), Altenpflegerin aus Fürstenfeldbruck
„Klar kann ein Streik nervig sein. Besonders, wenn man dringend von A nach B muss. Aber dieser hat wirklich gute Gründe. Besonders die schlechte Bezahlung und schlechten Arbeitszeiten sind gut nachvollziehbar. Es ist wichtig, dass sich die Leute für bessere Arbeitsbedingungen einsetzten und dafür gemeinsam aktiv werden.“ - Raphael Ruffing (28), KFZ-Mechaniker aus Holzkirchen