Trudering-Riem 2017: Die Messestadt wächst weiter

München - Im Stadtbezirk Trudering-Riem steht im neuen Jahr alles auf Wachstum. RiemArcaden und Messe werden weiter ausgebaut. Außerdem entsteht ein Bildungscampus.
Das Jahr startet mit einer neuen Firma in der Messestadt. Am 2. Januar war am Tower Riem offizieller Arbeitsbeginn für die rund 700 Mitarbeiter von Brainlab. Direkt am Messe-Haupteingang bezieht das weltweit tätige Medizintechnologie-Unternehmen gerade 24 500 Quadratmeter neu gebaute Bürofläche. Platziert hinter einer außergewöhnlichen Glasfassade, die von einem der berühmtesten Baudenkmäler Münchens, dem früheren Flughafen-Tower, flankiert wird. Der 35 Meter hohe Turm hatte der Stadt viel Kopfzerbrechen bereitet, als es um die künftige Funktion des denkmalgeschützten Baus ging. Künftig soll er für die Präsentationen der Brainlab-Lösungen dienen und mit einem Lounge-Bereich in der gläsernen Kanzel, von der ehemals die Fluglotsen den Airport-Betrieb überwachten, Mitarbeitern und Kunden für Events mit einzigartiger Aussicht zur Verfügung stehen.
Die RiemArcaden wachsen weiter
Schräg gegenüber in der Messestadt Riem, am Willy-Brandt-Platz, geht es weiter mit der Erweiterung des Shoppingcenters RiemArcaden. An der Westflanke des Einkaufszentrums soll ein Neubau mit etwa 20 400 Quadratmetern Hotel- und Einzelhandelsfläche entstehen. Die beiden oberen Etagen hat „Motel One“ angemietet. Unten zieht Aldi ein. Alte und neue Bauten werden von einem sogenannten Portikus überspannt, einer 22 Meter hohen und 150 langen Stahldachkonstruktion. Komplett fertig wird der Anbau allerdings erst im Sommer 2018.
Auch die Messe wird größer
Gebaut wird auch auf der Rückseite der Messe München. Hier entstehen die zwei neuen Messehallen C5 und C6 sowie ein weiterer Konferenzbereich. Sie bilden den letzten Bauabschnitt des 1998 eröffneten Messegeländes. Es verfügt dann über 18 Hallen mit zusammen 200 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und rund 400 000 Quadratmetern Freigelände. Die Kosten für die Neubauten werden mit 106 Millionen Euro kalkuliert. Sie werden vollständig von der Messe finanziert, ohne Zuschüsse der Gesellschafter. Ab 2018 stehen die neuen Hallen zur Verfügung.
Weiter Streit um die Unnützwiese
Entsteht auf der Unnützwiese in Trudering ein „Wohnen für alle“-Bauprojekt oder nicht? Und wie soll es konkret aussehen? Die örtliche Bürgerinitiative wehrt sich mit allen Mitteln gegen die Teilbebauung der Wiese. Die Stadt pocht auf ihren Beschluss und verweist auf dringend benötigte Wohnungen für Sozialhilfeempfänger und anerkannte Flüchtlinge. Erste konkrete Pläne für die geplanten 45 Wohnungen sollen in diesem Jahr vorgestellt und öffentlich diskutiert werden. Kaum anzunehmen, dass sich die Proteste damit erledigt haben.
Messestadt bekommt Bildungscampus
Im Mai wird der Wettbewerb zum neuen Bildungscampus in der Messestadt entschieden. Am Rande des Stadtteils sollen ein staatliches Gymnasium mit sechs Zügen, eine städtische Realschule mit fünf Zügen sowie zwei Dreifachsporthallen, ein Schulschwimmbad und die Räume der Münchner Volkshochschule gebaut werden. Insgesamt ein Bauvolumen von etwa 210 Millionen Euro. Standort des geplanten Schulcampus ist die Joseph-Wild-Straße. Zudem soll die Polizei auf dem Grundstück eine neue Inspektion erhalten.
Die Katholiken in Trudering und Riem suchen einen neuen Seelsorger. Zum Februar ist die Pfarrstelle für St. Florian, St. Peter und Paul sowie St. Martin Riem vakant. Pfarrer Martin Guggenbiller, der die Pfarrei in der Messestadt Riem aufgebaut hat und zuletzt auch für Trudering zuständig war, sucht nach zwölf Jahren eine neue Herausforderung.
Carmen Ick-Dietl