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X-Games-Baustelle sorgt für Ärger

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Der Olympiasee ist zum Teil ausgelassen, im Wasser entsteht eine riesige Rampe. Anwohnern ist die Riesenbaustelle ein Dorn im Auge. Foto: R. Kurzendörfer
Der Olympiasee ist zum Teil ausgelassen, im Wasser entsteht eine riesige Rampe. Anwohnern ist die Riesenbaustelle ein Dorn im Auge. Foto: R. Kurzendörfer

München - Die Anwohner am Olympiapark sind entrüstet über das Ausmaß der Baumaßnahmen im Vorfeld des Actionsport-Spektakels.

Sandberge, Planierraupen, Bagger, ein teils abgelassener Olympiasee - die Anwohner sind geschockt darüber, wie der Olympiapark im Moment aussieht. In zwei Wochen beginnt die Actionsport-Veranstaltung „X-Games“. Mit derart massiven Eingriffen in das Gelände im Vorfeld der Wettbewerbe hat auch der zuständige Bezirksausschuss (BA) nicht gerechnet.

Erstmals werden die X-Games heuer in München ausgetragen. Von 27. bis 30. Juni messen sich Skateboarder, BMX-Fahrer, Mountain-Biker und Motocross-Fahrer bei verschiedenen Wettbewerben. Die Aufbauarbeiten für die Veranstaltung laufen schon längst. Ein empörter Bürger hatte die Mitglieder des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart (BA 11) bei der Sitzung am Mittwochabend auf die Situation im Olympiapark angesprochen. Und auch die BA-Mitglieder zeigten sich verärgert darüber, welche massiven Eingriffe auf dem Gelände vorgenommen würden.

CSU-Sprecher Erich Tomsche beschrieb die Situation als katastrophal. Es sei kaum noch Gras auf dem Olympiaberg, eine große Rampe wurde dort aufgebaut, überall Sandberge und der See sei teilweise wieder aufgeschüttet. „Das kann man schon als Frechheit bezeichnen, wie es dort aussieht.“

Ja, man habe für die Veranstaltung gestimmt, bestätigten die meisten BA-Mitglieder auf Nachfrage des Bürgers. Man habe jedoch keineswegs gewusst, wie die Maßnahmen genau ablaufen werden. Das Ausmaß sei so nicht erkennbar gewesen, machte die BA-Vorsitzende Antonie Thomsen (SPD) deutlich. Der BA sei beispielsweise nicht darüber informiert worden, dass auch der See wieder ausgelassen wird. Dies ist auch beim Ski-Weltcup der Fall - und den Anwohnern ein besonderer Dorn im Auge. Der BA fühlt sich hintergangen.

Nun, da man endlich die ungeliebte, lärmintensive Deutsche Tourenwagen Meisterschaft (DTM) los ist, glauben die Lokalpolitiker, dass den Bürgern die nächste laute Veranstaltung im Olympiapark untergeschoben wurde. München soll ab heuer vier Mal in Folge Veranstaltungsort der X-Games-Serie sein.

Jutta Koller, Grünen-Stadträtin und Mitglied des Aufsichtsrats der Olympiapark GmbH, räumte ein, auch dem Aufsichtsrat sei die Veranstaltung anders vorgestellt worden als sie jetzt durchgeführt werde. Lange habe ihre Fraktion dafür gekämpft, dass es keine Motorsport-Veranstaltung im Olympiapark mehr gibt. Nun werden wohl doch wieder Motoren aufheulen.

Der Anwohner, der in der BA-Sitzung auf die Situation im Olympiapark aufmerksam gemacht hatte, forderte das Gremium auf, für den sofortigen Stopp der Aufbauarbeiten zu sorgen. Das sei nicht möglich, erklärte Vorsitzende Thomsen. Der finanzielle Aspekt sei „die alte Krux“ bei der Auswahl der Veranstaltungen. Die Olympiapark GmbH müsse Geld verdienen. Trotzdem: Das Auslassen des Sees sei nicht tragbar und müsse in Zukunft untersagt werden.

Sonja Kirchensteiner

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