Wie berichtet, meldet das Gesundheitsreferat seit Tagen zu geringe Infektionszahlen an das Robert-Koch-Institut, weil die Verwaltung mit der Kontaktnachverfolgung nicht hinterher kommt. Das RKI hatte so am Donnerstag beispielsweise eine Inzidenz von 93,3 gemeldet. Tatsächlich, so räumt Zurek selbst ein, liegt der Wert wohl bei um die 300.
„Das desaströse Missmanagement des Gesundheitsreferates zieht nun einen immer längeren Rattenschwanz nach sich“, sagt Pretzl „Dieses Versagen wird in erster Linie auf dem Rücken der Münchner Bürgerinnen und Bürger ausgetragen. Denn Impfen ist der beste und schnellste Weg aus der Pandemie, zurück zur Normalität.“
Die Stadt hat derweil am Freitag mitgeteilt, der Impfstoff-Notstand sei abgewendet worden. „Nachdem aufgrund der bayernweit gestiegenen Nachfrage gestern kein Impfstoff mehr in den oberbayerischen Lagern vorhanden war, hat der Freistaat jetzt für den morgigen Samstag eine Sonderzuteilung zugesagt. Demnach kann auch am Wochenende ohne Einschränkungen geimpft werden.“
Zudem sei die Behauptung falsch, die Stadt habe den erwarteten Mangel verursacht. Der Impfstoff für das Impfzentrum Riem werde über den Großhandel und die Apotheken bezogen. „Auf den normalen Versorgungswegen waren die Vorräte aber zuletzt erschöpft, wie vielerorts in Bayern.“ Der Freistaat habe Lager, auf die man in so einem Fall zugreifen könne.
Richtig sei aber, dass Restbestände des BioNTech-Impfstoffs gemäß Anweisung des StMGP priorisiert insbesondere an Hotspot-Regionen ausgegeben wurden, wie zum Beispiel an Landkreise wie Mühldorf am Inn, Miesbach oder Rosenheim. Diese hätten allesamt Inzidenzen von weit über 500.