Ins Visier der Polizeistreife war der Porsche Cayenne um 23.45 Uhr im Bereich McGraw-Graben geraten – wegen des auffälligen Verhaltens des Fahrers. Der dachte aber nicht im Traum daran, sich von der Polizei kontrollieren zu lassen. „Stattdessen fuhr er fluchtartig in Richtung Großmarkthalle weiter“, erklärt Polizeisprecher Werner Kraus. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd erreichte der Porsche laut Kraus Stundenkilometer „jenseits von 100“. Rote Ampeln wurden bei der Flucht über die Tegernseer Landstraße, durch den Candidtunnel und über die Brudermühlstraße ignoriert. An der Schäftlarnstraße stoppte der Wagen schließlich mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Als sich die Polizisten näherten, passierte das Unfassbare: „Nun nahm der Fahrer Blickkontakt zu einem der Beamten auf und fuhr plötzlich frontal auf diesen zu.“ Die beiden Polizisten feuerten daraufhin mehrmals mit ihren Dienstwaffen. Dann musste sich einer der Beamten retten - indem er gerade noch rechtzeitig vor dem Wagen zur Seite sprang. „Sonst wäre er überfahren worden“, verdeutlicht Kraus. Der Cayenne raste derweil einfach davon.
Angehalten wurde der Wagen erst von einer zweiten Streife in der Isartalstraße. Dort zeigte sich, dass es einen Fahrerwechsel gegeben hatte. Der Mann, ein 29-jähriger Münchner, saß nicht mehr hinter dem Steuer. Diesen Platz hatte eine der beiden 22-Jährigen übernommen, die ebenfalls im Wagen waren. Keiner der drei war durch die Schüsse verletzt worden. Aber: Eine der Frauen und der 29-Jährige hatten leichte Verletzungen durch Glassplitter. Es zeigte sich auch: Gegen den Mann wurde in der Vergangenheit bereits wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Auch bei seiner Wahnsinnsfahrt am Dienstag war ein Führerschein Fehlanzeige.