Zweite Stammstrecke: Erster Blick in neuen S-Bahn-Tunnel
München - Beschlossen ist sie noch lange nicht, geschweige denn bezahlt – aber die Planung ist so weit fortgeschritten, dass die Münchner einen ersten Blick in die zweite S-Bahn-Röhre werfen können.





Die Pullacher Film- und Foto-Firma Stoiber Productions hat im Auftrag der Bahn eine Simulation erstellt. Und wann rollen die Bagger an? Das Ultimatum von OB Dieter Reiter (SPD) ist jedenfalls verstrichen. Vergangenen November drohte er, in diesem Frühjahr den freiwilligen Zuschuss der Stadt über 113 Millionen Euro aus dem Projekt abzuziehen, um ihn in andere Verbesserungen beim Nahverkehr zu stecken. Das könnte die komplizierte Finanzierung durcheinanderwirbeln, auch wenn die Stadt überhaupt nicht für den Bau zuständig und es nur ein kleiner Beitrag zu den Baukosten ist. Die liegen offiziell noch bei zwei, inoffiziell aber bei drei Milliarden Euro, die sich Freistaat und Bund mit einer Beteiligung der Bahn teilen. Reiter hält die zweite Röhre für das wichtigste Nahverkehrsprojekt in Deutschland. Bewegt hat sich seit seinem Ultimatum: nichts.
Das wiederum liegt freilich an weiteren beteiligten Institutionen: Das Eisenbahnbundesamt hat nämlich bislang nur eine Baugenehmigung für den mittleren Abschnitt vom Stachus bis zur Isar erlassen. Für den Rest der sieben Kilometer zwischen Laim und Ostbahnhof wollte die Behörde bis Januar grünes Licht geben. Das Signal steht aber immer noch auf Rot. Immerhin: Die Beteiligten erwarten die Erlaubnis für den westlichen Abschnitt bis zum Stachus in den nächsten Tagen! Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat immer betont, dass man erst dann die Kosten abschätzen könne – und wer sie bezahlt.
dac