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Marktplatz Holzkirchen: Einbahnregelung für weniger Verkehr

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Marktplatz Holzkirchen Verbindungsstraße
Der Orts- und Verkehrsplanungsausschuss hat für die Verbindungsstraße zwischen Marktplatz und Rathaus bis November eine testweise Einbahnregelung beschlossen. © Helmut Hacker

Holzkirchen – Auf der Straße zwischen Holzkirchner Rathaus und Marktplatz wird es testweise eine Einbahnregelung geben. Mitte November wird über das weitere Vorgehen entschieden.


Anfang Dezember hatte der Holzkirchner Marktge­meinderat im Rahmen der Neugestaltung des Marktplatzes beschlossen, die kleine Straße zwischen Rathaus und Marktplatz offen zu halten. Weil sich aber die Bürger eine komplette Schließung wünschten, sah sich die Verwaltung veranlasst, mit einer Einbahnregelung von Seite der Münchner Straße her erneut zumindest eine halbseitige Sperrung zu realisieren. Diese wurde kürzlich im Orts- und Verkehrsplanungsausschuss besprochen und bekam einstimmig grünes Licht. Allerdings nur testweise bis zum November dieses Jahres.

Wie Isabella Britze vom Holzkirchner Bauamt sagte, wird das kurze Straßenstück täglich von rund 2100 Autos genutzt. Viele davon fahren auf den Großparkplatz Herdergarten. Alternativ kann Abfluss der Fahrzeuge vom Parkplatz bei einer Einbahnregelung laut Britze aber auch auf der Frühlingsstraße Richtung Rosenheimer- und Miesbacher Straße erfolgen: „Bei Umsetzung dieser Variante haben wir zwischen Rathaus und Marktplatz täglich rund 600 Fahrzeugbewegungen weniger.“

Bürgermeister Christoph Schmid wies zudem darauf hin, dass es auf der Straße keine Linksabbiegespur gibt, weshalb es des Öfteren zu einem Rückstau komme.

So recht überzeugt waren die FWG- und CSU-Ausschussmitglieder von den Ausführungen nicht. Sebastian Franz (CSU) merkte unter anderem an, dass auch auf der Frühlingsstraße keine Abbiegespur Richtung Oskar-von-Miller-Platz ist: „Da schaffen wir uns mit der Lösung eines Problems ein anderes.“

Wie Franz sah auch sein Fraktionskollege Johannes Dörder die Aus- und Einrücksituation für die Blaulichtorganisationen bei der Einbahnregelung als nicht wirklich optimal an. „Ich wäre nicht gegen einen Modellversuch, endgültig entscheiden möchte ich aber erst danach“, meinte Franz.

„Es ist ein Trugschluss zu meinen, dass damit eine Verkehrsberuhigung entsteht. Im Gegenteil, es entstehen sogar Umwege“, sagte Hubert Müller (FWG), stellte sich aber nicht gegen eine Testphase. „Überrannt wurden wir bei der Bürgerbeteiligung ja nicht gerade“, stellte Torsten Hensel (FWG) fest. Er zweifelte daher daran, dass dies wirklich der Wunsch aller Holzkirchner Bürger ist: „Wir sollten da schon auch die Situation der an den dann mehr belasteten und schmalen Ausfallstraßen wohnenden Bürger im Auge behalten.“ Dennoch sprach auch Hensel sich dafür aus, die Einbahnregelung auszuprobieren. Wobei er zudem dafür plädierte, dass diese nicht für Fahrradfahrer gelten und rechtzeitig angekündigt werden soll.

Einen Fürsprecher fand der Vorschlag mit Martin Quaderer (Grüne). Zwar hätte er sich eine komplette Sperrung gewünscht, war aber mit dem Teilerfolg zufrieden: „Eine Verkehrsberuhigung erreichen wir nur, wenn wir Holzkirchen für Fahrradfahrer und Fußgänger attraktiver machen.“

Einstimmig wurde schließlich beschlossen, dass die Straße über den Marktplatz in einem Modellversuch als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Münchner Straße Richtung Herdergarten ausgewiesen und für Fahrradfahrer in beide Richtungen offen gehalten werden soll.

Mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen möchte der Ort- und Verkehrsplanungsausschuss am 16. November 2023 darüber abschließend entscheiden. hac

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