Bekanntlich will die Firma Quest Neues Wohnen Holzkirchen GmbH (vormals Quest AG) zwischen Valleyer Weg und Angerstraße in Holzkirchen ein neues, hochverdichtetes Quartier mit 77 barrierefreien Wohnungen und 49 Tiefgaragen-Parkplätzen bauen. Die Marktgemeinde hat sich bereits neun Wohnungen sowie fünf Parkplätze gesichert. Allen Holzkirchnern möchte Quest ein vierwöchiges Vorkaufsrecht einräumen.
Neu ist, dass statt der ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaft eine Tagespflegestätte mit 24 Plätzen entstehen soll. Dazu müssen vier zusätzliche Stellplätze für Hol- und Bringverkehr und Mitarbeiter nachgewiesen, zwei davon oberirdisch. Nach Einschätzung der Verwaltung und der verfahrensbegleitenden Rechtsanwälte sind die zusätzlichen Stellplätze möglich und es bedarf dazu auch keiner erneuten Plan-Auslegung. Dies wurde kritisch geprüft, weil die Anlage ohnehin mit Parkplätzen nicht gesegnet ist. Teilweise müssen die neuen Bewohner sogar eine Auto-Verzichtserklärung unterschreiben. Als Ausgleich werden E-Lastenräder, Pedelecs mit Anhänger und E-Autos zur Ausleihe bereitgestellt.
Isabella Britze vom Bauamt stellte zudem optisch auffällige Änderungen am Haus 2 vor, das jetzt doch keine Balkone und statt einer Holzverkleidung eine Putzschicht bekommt. Die Häuser 4, 5 und 6 werden zudem etwas tiefer gesetzt. Damit der Winterdienst sichergestellt ist, muss nun doch die markante Linde am Bahnübergang gefällt werden. Dafür sind Ersatzpflanzungen vorgesehen.
Mit dem Quartier Winklbauer Höfe möchte Quest laut eigener Darstellung nicht nur ein innovatives Mobilitätskonzept mit weniger Autos umsetzen, sondern neben Co-Working-Räumen auch ein Inklusionscafé und einen 90 Quadratmeter großen Yoga- und Multifunktionalitätsraum mit Oberlichtern schaffen. Eine Gartenlaube und ein Gemeinschaftsgarten mit Spielplatz sind ebenso vorgesehen. Wenn sich dann ein Gast so wohlfühlt, dass er gar nicht mehr Heim möchte, können ihn die Bewohner in einem der beiden Gästezimmer für eine Nacht beherbergen. Anfallen sollen dafür dann nur die Reinigungskosten.
Gegen den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Zwischen Valleyer Weg und Angerstraße“ stimmten nur die CSU-Gemeinderäte Josef Sappl sen. und jun. Beide hatten schon in der Vergangenheit die massive Bebauung und zu wenig Parkplätze für Handwerker und Lieferdienste beklagt. Helmut Hacker