Autobahnbrücke: Eiskalt ausgebremst

Der Wintereinbruch Anfang Dezember hat die Mammut-Baustelle kalt erwischt: Die Freigabe der ersten Hälfte des Brückenneubaus über die A 8 bei Holzkirchen verzögert sich.
Holzkirchen – Der Zeitplan war zu ehrgeizig: Der Wintereinbruch früh im Dezember mit Schnee und zapfigem Frost bremste die Arbeiten am neuen Brückenbauwerk der Autobahn-Anschlussstelle Holzkirchen abrupt aus. Das Ziel, die erste der beiden Parallel-Brücken noch vor Weihnachten unter Verkehr zu bringen, war nicht zu erreichen. Es wird wohl Frühjahr werden, bis die Autos auf dem ersten Teil der neuen Überführung rollen können. „Wir gehen davon aus, den ersten Brückenteil Ende März oder Anfang April nutzen zu können“, erklärt Josef Seebacher. Sprecher der Autobahn GmbH (Niederlassung Südbayern), auf Anfrage.
Statt über die alte Brücke, die nach 40 Jahren nicht mehr sanierungsfähig war und ab Herbst 2021 abgerissen wurde, erfolgt der Anschluss der Salzburger Autobahn an die B 318 künftig über zwei separate, nebeneinander geführte Brückenteile. Die beiden 120 Meter langen Dreifeld-Brücken sind jeweils auf zwei Fahrspuren ausgelegt, was künftig den Übergang zwischen Autobahn und B 318 erleichtert; zudem kann bei späteren Sanierungen eine der beiden Brücken immer befahrbar bleiben.
Insgesamt liegen die Arbeiten im Plan
Die Verzögerungen im Dezember seien zu verschmerzen, sagt Seebacher: „Insgesamt liegt die Firma im Zeitplan.“ Ende des Jahres sollen alle Arbeiten erledigt und beide Brückenteile nutzbar sein. Leider sei es vor Weihnachten nicht mehr gelungen, auf den betonierten Unterbau der ersten Brücke die Abdichtung und den Asphalt aufzubringen. „Diese Arbeiten hängen sehr stark von der Witterung ab“, sagt Seebacher. Wichtig sei, dass die Abdichtung funktioniere, da sie die Brückenkonstruktion vor Wasser und Streusalz schützen muss. Auch die Rampen seien daher nicht ganz fertig geworden. Im Frühjahr, wenn es die Temperaturen zulassen, werde dies angepackt. Am zweiten Brückenteil werde jetzt schon wieder fleißig gearbeitet.
Sobald die erste Brücke den Verkehr übernehmen kann, wird die Behelfsbrücke abgebaut. Dann sind laut Seebacher wieder nächtliche Teilsperrungen der A 8 nötig; der Verkehr wird jeweils auf die andere Fahrspur umgelegt – wie schon beim Aufbau. „Wir werden wohl mehrere Nächte brauchen“, glaubt Seebacher. Nach wie vor gilt auf der Autobahn vor und hinter der Brücken-Baustelle Tempo 80.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 21 Millionen Euro. Dabei gehen laut Seebacher weniger die Brücken selbst ins Geld, die auf rund zehn Millionen kommen, als die begleitenden Arbeiten, unter anderem die personalintensive Organisation der Verkehrsführung.