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Ein Unverpackt-Laden für Holzkirchen

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Von: Marlene Kadach

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Tatkräftiges Team: Initiatorin Heidi Fries (M.) und die Mitstreiterinnen (v.l.) Gisela Malterer, Ulrike Jegan, Sra Fries, Sabine Kamin, Andrea Zik sowie Birgit Oeder mit Tochter Marlies.
Tatkräftiges Team: Initiatorin Heidi Fries (M.) und die Mitstreiterinnen (v.l.) Gisela Malterer, Ulrike Jegan, Sra Fries, Sabine Kamin, Andrea Zik sowie Birgit Oeder mit Tochter Marlies. © thomas plettenberg

Verpackungen und Lebensmittelabfälle sollen reduziert, Plastiksachen ganz verbannt werden: Heidi Fries und ihre Mitstreiterinnen wollen einen Unverpackt-Laden in Holzkirchen eröffnen. Und sie drücken ganz schön auf die Tube.

Holzkirchen – Heidi Fries ist eine Idealistin, die es ernst meint. „Meine Familie ist sehr naturverbunden“, sagt die 55-Jährige. „Wir leben biologisch und nachhaltig.“ Ihr Ziel: „Man soll endlich aufhören, die Welt auszubeuten.“ Und nur „kleine Fußabdrücke hinterlassen“. Außerdem hat die Holzkirchnerin das Bedürfnis, „für die Gemeinschaft etwas zu tun“.

Deshalb möchte Fries einen Unverpackt-Laden in Holzkirchen eröffnen. „Es wäre der erste im Landkreis Miesbach“, sagt die 55-Jährige, die als Heilpraktikerin für Psychotherapie arbeitet.

Für ihren großen Traum hat Fries inzwischen ein gut 20-köpfiges Team zusammengetrommelt. Die Initiatorin und ihre Mitstreiterinnen wollen eine Genossenschaft gründen, über die der Laden dann geführt wird. „Wir sind gerade am Aufbauen“, erklärt Fries. Ein Teil kümmert sich um Businessplan und Marketing, der andere ums Crowdfunding. Später müsse man dann alles mit den Behörden abklären. Räumlichkeiten hat die Mannschaft schon im Visier: Da der Mietvertrag noch nicht in trockenen Tüchern ist, hält man sich mit Details zurück. Nur so viel sei gesagt: Der Laden soll – sofern alles gut geht – in einem bekannten Gebäude an der Münchner Straße in Bahnhofsnähe unterkommen.

Unverpackt-Läden liegen voll im Trend. In Großstädten sind sie meist schon weit verbreitet. Aber auch in kleineren Städten und Gemeinden sprießen sie aus dem Boden. Zum Beispiel gibt es in Bad Tölz einen Unverpackt-Laden, aber auch in Dachau oder Zorneding.

Großes Ziel ist es, Verpackungsmüll und Lebensmittelabfall zu reduzieren. Das Sortiment wird lose, in großen Behältern angeboten. Auch im Holzkirchner Unverpackt-Laden soll es komplett plastikfrei zugehen, erklärt Fries. Die Ware ist weitgehend unverpackt. Nudeln etwa kaufen die Betreiber in großen 50-Kilo-Papier-Tüten ein und füllen diese in Schüttgefäße. Von dort aus können sich die Kunden die gewünschte Menge in eigens mitgebrachte Gefäße oder Taschen füllen. Bezahlt wird nach Gewicht. Der Vorteil: „Gerade ältere Menschen können sich so auch kleine Portionen kaufen“, sagt Fries. „Möglichst wenig soll verschwendet werden.“ Lediglich um Hygieneartikel muss eine Hülle rum, das sei nicht anders erlaubt, erklärt Fries. „Aber hier schauen wir auf nachhaltige Verpackungen.“

Der Laden soll sämtliche Lebensmittel anbieten, alles biologisch, regional und fair gehandelt. „Wir wollen kein Schindluder mit Menschenrechten treiben.“ Nur bei Obst und Gemüse wollen sich die Betreiber vorerst etwas zurückhalten. „Wir wollen nur Regionales und Saisonales anbieten“, erklärt die 55-Jährige, dabei aber nicht in Konkurrenz mit dem Wochen- sowie dem Bio-Terra Markt treten. „Wir schauen, wie groß der Bedarf ist.“ Zusätzlich plant das Team ein Café, das direkt an den Laden angeschlossen ist. Drinnen sollen die Gäste an der Fensterfront sitzen, draußen auf der Terrasse.

Fries und ihr Team drücken richtig auf die Tube. Es soll schnell gehen mit ihrem Unverpackt-Laden: „Noch heuer wollen wir eröffnen.“ Weitere Mitstreiter seien immer willkommen.

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