German Zero Holzkirchen fordert mehr Klimaschutz bei gemeindlichen Projekten

Eine Gruppe junger Klima-Aktivisten um Damiano Parziale, Siobhan Cramer und Pia Henkes bereitet die Gründung des Aktionsbündnisses German Zero Holzkirchen vor. Sie suchen Mitstreiter.
Holzkirchen – Sie wollen auf lokaler Ebene Zeichen setzen gegen die Klimakrise: Elf zumeist junge Menschen fanden sich kurz vor Weihnachten via Online-Konferenz zusammen, um die Gründung von „German Zero Holzkirchen“ weiter vorzubereiten.
German Zero ist eine bundesweit vernetzte, bürgerliche Initiative in der Klimabewegung, die erreichen will, dass Klimaziele schnell in Gesetze umgesetzt werden. In den Kommunen versuchen die German-Zero-Gruppen, nötigenfalls durch Bürgerbegehren den „Klima-Notstand“ feststellen zu lassen. Die Holzkirchner Gruppe hat sich laut Sprecher Damiano Parziale (16) zudem vorgenommen, bei gemeindlichen Vorhaben durch gezielte Kampagnen stärker auf Belange des Klimaschutzes hinzuwirken.
Kritik an Südspange, Bauhof und Mittelschule
Unter anderem reiht sich das neue Aktionsbündnis ein in die Allianz der Gruppen, die den Bau der Holzkirchner Südspange und möglicher Umfahrungen von Großhartpenning und Kurzenberg verhindern wollen. Gerade im Verkehrssektor wolle man einhaken, sagt Parziale: „Wir brauchen keine neuen Verkehrsbauprojekte wie die Südumfahrung, sondern sollten den Radverkehr und den öffentlichen Nahverkehr stärken.“
Neben dem Sektor Verkehr nimmt die Gruppe gemeindliche Bauvorhaben ins Visier, wie Sprecher Parziale erklärt. Gerade in Holzkirchen bestehe Anlass, bei größeren Bauprojekten auf mehr Klimaschutz zu achten. Parziale spricht in diesem Zusammenhang von „Verfehlungen der Gemeinde“ beim anstehenden Bau des neuen Bauhofs an der B 318 und beim Neubau der Mittelschule. An diesen beiden Projekten erkenne man die Notwendigkeit, Klimaschutzbelange bei öffentlichen Bauten stärker zu berücksichtigen.
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Nächstes Treffen am 14. Januar
Als drittes „grundlegendes Ziel“ legte sich die Gruppe fest, in der Gemeinde den „Klima-Notstand“ feststellen zu lassen. Ziel sei dabei, dass das Rathaus bei jedem Vorhaben nicht nur die finanziellen, sondern auch die Klima-Kosten auflistet und bewertet. „Wir stehen in engem Kontakt mit dem Bund Naturschutz und weiteren Umweltschutz-Gruppen, um zeitlich den besten Rahmen für einen Klimaentscheid zu finden“, sagt Parziale. Zu berücksichtigen sei dabei, dass nächstes Jahr auch die Südspangen-Bürgerbefragung anstehe.
Zunächst will German Zero Holzkirchen die nächsten Schritte zur offiziellen Gründung des Aktionsbündnisses gehen. Das nächste Online-Treffen (wieder als Zoom-Meeting) findet am Freitag, 14. Januar, um 17.30 Uhr statt. „Wäre schön, wenn wir möglichst viele Menschen für Klimaschutz vor Ort begeistern können“, sagt Parziale. Den Kern bilden bisher vier junge Aktivisten von Fridays-For-Future, als Ansprechpartner fungieren neben Parziale auch Siobhan Cramer und Pia Henkes.