Zwei Monate nach dem Einheben: Geothermie-Pumpe muss wieder ausgebaut werden

Vor knapp zwei Monaten haben die Gemeindewerke Holzkirchen das Herzstück der Geothermie eingesetzt. Nun müssen sie die Pumpe wieder ausbauen. Das steckt dahinter.
Holzkirchen – Deja vu in der Alten Au: Zwei Schwerlastkräne parken auf dem Geothermie-Gelände, sie hantieren mit schweren Rohr-Stücken. So wie im November, als die beiden Kraftprotze die Tauchkreiselpumpe, das Herzstück der Anlage, eingesetzt haben. Diesmal lassen sie die Bauteile aber nicht hinab in die Tiefe. Im Gegenteil. Sie bauen Rohr und Pumpe wieder aus.
Nach gerade einmal zwei Monaten müssen die Gemeindewerke erste Reparaturen an der eine Million Euro teuren Geothermie-Pumpe vornehmen. Dafür müssen die beiden Kräne sie wieder aus dem Bohrloch heben, wo sie 500 Meter unter der Oberfläche hing. Schuld daran ist ein technischer Fehler. Genauer gesagt „unzureichende elektrische Isolationswerte“ eines Kabels, das die Pumpenmotoren mit Strom versorgt, wie es in einer Pressemitteilung heißt, Die Motoren wiederum treiben die Pumpe an, sodass das Thermalwasser nach oben sprudelt.
Nun steht die Geothermie still, dabei lief sie erst einige Wochen. Zunächst im Probebetrieb, um Fehler wie den aktuellen aufzudecken. Seit Dezember speiste sie Energie ins gemeindliche Fernwärmenetz. Angeschlossene Haushalte müssen trotzdem nicht frieren. Sie werden über die drei anderen Heizzentralen versorgt.
Doch was bedeutet der Ausfall für das Kraftwerk? Ab dem Frühjahr sollte es die Energie aus der Tiefe verstromen und vergolden. Ob dieser Zeitplan ein zu halten ist, bleibt abzuwarten. Wann die Pumpe repariert ist und wieder läuft, ist unklar. „Bis Ende der Woche“, heißt es, soll sie zunächst einmal ausgebaut sein. Wie lange sich die Reparaturen dann ziehen, könne er nicht abschätzen, sagt ein Gemeindewerke-Mitarbeiter auf Anfrage. Es könne Dienstag sein, es könne aber auch sein, dass man die betroffenen Teile ins Werk schicken müsse, um sicherzustellen, dass so ein Fehler nicht mehr vorkommt.
Kosten kommen auf die Gemeindewerke voraussichtlich nicht zu. Sie gehen von einem „Gewährleistungsfall“ aus. Einfach gesagt: Sie haben noch Garantie auf die Pumpe. Der US-amerikanische Hersteller Baker Hughes kommt demnach für den Defekt auf.
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fp